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Veröffentlicht am 24.10.2022 17:39

Große Freude über den blauen Container


Von red
Raum geschaffen: “Mädchen an den Ball”-Projektleiterin Anna Seliger freut sich gemeinsam mit den Teilnehmerinnen über den neuen Mädchentreff auf dem Vereinsgelände der FT Gern in Neuhausen. (Foto: BIKU)
Raum geschaffen: “Mädchen an den Ball”-Projektleiterin Anna Seliger freut sich gemeinsam mit den Teilnehmerinnen über den neuen Mädchentreff auf dem Vereinsgelände der FT Gern in Neuhausen. (Foto: BIKU)
Raum geschaffen: “Mädchen an den Ball”-Projektleiterin Anna Seliger freut sich gemeinsam mit den Teilnehmerinnen über den neuen Mädchentreff auf dem Vereinsgelände der FT Gern in Neuhausen. (Foto: BIKU)
Raum geschaffen: “Mädchen an den Ball”-Projektleiterin Anna Seliger freut sich gemeinsam mit den Teilnehmerinnen über den neuen Mädchentreff auf dem Vereinsgelände der FT Gern in Neuhausen. (Foto: BIKU)
Raum geschaffen: “Mädchen an den Ball”-Projektleiterin Anna Seliger freut sich gemeinsam mit den Teilnehmerinnen über den neuen Mädchentreff auf dem Vereinsgelände der FT Gern in Neuhausen. (Foto: BIKU)

Der erste Mädchentreff von „Mädchen an den Ball“ ist offiziell eröffnet, denn nunkonnte Projektleitern Anna Seliger den in blau gehaltenen Container auf dem Gelände der FT Gern gemeinsam mit Dr. Christoph Kern, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), und Stadträtin Kathrin Abele eröffnen. „Wir sind sehr glücklich über unseren neuen blauen Container. Die Mädchen haben nun nicht nur die Möglichkeit, sich umzuziehen, sie können sich auch bei schlechtem Wetter drinnen aufhalten, wenn sie möchten“, betont Anna Seliger.
„Zudem können wir den Container für Besprechungen nutzen beziehungsweise Material wie Bälle, Trikots und weiteres Trainingsequipment einlagern. Uns war und ist es wichtig, den Mädchen den Raum zu bieten, den sie benötigen. Gerade auf Fußballsportanlagen gibt es kaum oder nur sehr begrenzt Räume für Mädchen. Diesen Zustand konnten wir bei der FT Gern mithilfe der Unterstützung der SZ-Adventskalender-Stiftung nun ändern“, so die „Mädchen an den Ball“-Projektleiterin weiter, die sich zudem über eine Spende in Höhe von 5.000 Euro von der BBBank freuen durfte, die von Filialdirektor Andreas Bartmann überbracht wurde. Stadträtin Kathrin Abele ergänzt: „Der neue Mädchentreff-Container hat auch eine Symbolwirkung an die Vereine, denn er zeigt, dass es möglich ist, Raum für Mädchen zu schaffen, wenn denn der Wille da ist.“

Zuwachs von knapp 100 Prozent

Fußball nur für Mädchen – das ist die Idee hinter dem Projekt „Mädchen an den Ball“, im Rahmen dessen Mädchen im Alter zwischen sechs und 16 Jahren an einem kostenlosen Fußballtraining teilnehmen können – und zwar ganz ohne Leistungsdruck, ohne Verpflichtung und ohne Vereinsbindung. „Der pädagogische Ansatz von ‚Mädchen an den Ball‘ ist eine absolute Besonderheit dieses Projekts, das wir von Seiten des BFV gerne unterstützen. Die Mädchen haben hier großen Spaß, das spürt man regelrecht“, erklärt Dr. Christoph Kern.
Der BFV-Präsident verwies zudem darauf, dass es in den vergangenen Jahren nicht leicht gewesen sei, Mädchen für die Fußball zu begeistern. „Nichtsdestotrotz – und das ist die positive Nachricht – haben wir im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 bei den Mädchen einen Zuwachs von knapp 100 Prozent bei den Anmeldungen. Unser Ziel muss es sein, dass so viele Mädchen, wie möglich, gegen den Ball kicken. Das ist unser gemeinsamer Anspruch. Deshalb ist es wichtig, niederschwellige Angebote für Mädchen zu schaffen, damit sie Fußball spielen können – und genau das macht ‚Mädchen an den Ball‘.“

Mädchen sollen stark werden

Das sieht Anna Seliger ähnlich: „Pädagogisch und sozialpolitisch möchten wir erreichen, dass Mädchen stark werden und sich öffentliche Räume ohne Ängste mutig aneignen. Ziel unseres Projektes ist es, niederschwellige und breitensportbetonte Angebote nur für Mädchen zu schaffen.“ Bei „Mädchen an den Ball“ können die Teilnehmerinnen ohne Druck austesten können, ob ihnen Fußball gefällt. Der Ablauf der Einheiten ist locker, die Mädchen können – ohne Anmeldung – innerhalb der zwei Trainingsstunden jederzeit dazu kommen. Pünktlich erscheinen muss niemand, allein der Spaß am Fußball steht im Vordergrund und auch andere Verpflichtungen, wie etwa Vereinsbindung, Punktspiele oder Turniere, gibt es keine.

Über 1.000 Mädchen trainieren

„Mädchen an den Ball“ wurde 2007 vom gemeinnützigen Verein „Bildung und Kultur“ (BIKU) e.V. in München ins Leben gerufen und vor drei Jahren neu aufgelegt. In der Bayerischen Landeshauptstadt hat sich „Mädchen an den Ball“ inzwischen zu einem wahren Erfolgsprojekt entwickelt und ist mittlerweile mit 15 verschiedenen Standorten in 14 Stadtteilen vertreten – weitere werden im kommenden Jahr folgen. „Wir sind in München von Anfang an überrannt worden. Damit zeigt sich, dass wir mit ‚Mädchen an den Ball‘ den Nerv der Zeit getroffen haben. Inzwischen betreuen wir hier wöchentlich mehr als 300 Mädchen. Insgesamt spielen im Monat über 1000 Mädchen bei uns Fußball. Das ist eine beeindruckende Zahl, wie ich finde. Die hohe Nachfrage der Mädchen zeigt, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.“, erzählt Anna Seliger.
Das Konzept hinter „Mädchen an den Ball“ ist ganz einfach: Fußball als Mannschaftssport soll neben der Gesundheit auch die Persönlichkeitsstruktur der Mädchen fördern. Daneben stehen Teamfähigkeit, Integrationsbereitschaft, Empathie, Verantwortungsbewusstsein und sportliche Fähigkeiten im Vordergrund. Die Mädchen können durch den Fußball ein neues, gestärktes Selbstbewusstsein sowie soziale, interkulturelle und auch kreative Kompetenzen entwickeln.
Weitere Informationen zu „Mädchen an den Ball“ können im Internet unter www.maedchen-an-den-ball.de abgerufen werden.

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