Wenn die Gemeindemitglieder in der Heilig-Kreuz-Kirche in zur Messe zusammenkommen, greifen sie neuerdings nicht mehr nur nach dem Gebet- und Gesangbuch, dem Gotteslob, sondern holen sich auch ein Heizkissen aus der Ladestation am Eingang. Eine Heizung gab es in der denkmalgeschützten Klosterkirche, die im 15. Jahrhundert errichtet wurde, noch nie.
In vielen sakralen Gebäuden sorgen hohe Decken sowie schlecht gedämmte Wände und Dächer dafür, dass herkömmliche Luftheizungen nicht die optimale Heizlösung sind. Vor diesem Dilemma stand auch der Kirchenvorstand der Heilig-Kreuz-Kirche. Die denkmalgeschützte ehemalige Stiftskirche des Pollinger Klosters ist bekannt dafür, dass sie drei Epochen vereint: das deutsche Hochmittelalter, Barock und Rokoko. Sie ist ein Anziehungsort im bayerischen Voralpenland.
Die sonntäglichen Messen besuchen im Schnitt 50 bis 80 Personen, die viele Jahre der Kälte getrotzt haben. „Es ist wirklich sehr kalt in der Kirche“, sagt Kirchenpfleger Helmut Stork. „Der Einbau von Bankheizungen wäre vom Denkmalschutz her schwierig bis unmöglich gewesen“, erzählt Stork. Hierfür hätte der Boden aufgerissen werden müssen, zudem wären die baulichen Veränderungen eine Gefahr für die wertvolle Ausstattung gewesen. „Diese Schäden an der Kirche hätten wir nicht verantworten wollen“, so Stork. Eine einfache Lösung war gefragt. Die fand die Kirchengemeinde mit den Heizkissen von Moonich.
Seit dem Herbst 2020 nutzt die Gemeinde der Heilig-Kreuz-Kirche 50 Heizkissen. Das Bistum Augsburg übernahm 60 Prozent der Kosten. 50 weitere Wärmekissen will die Kirchengemeinde noch anschaffen. Die Akkus der kabellosen Heizkissen werden in zwei Ladestationen am Eingang geladen.
„Sehr angenehm“ ist von vielen zu hören und auch Pfarrer Martin Weber hält die Heizkissen für einen „großen Gewinn bei der Eiseskälte“. Helmut Stork schätzt die „einfach und leicht zu handhabende“ Lösung. „Es ist immer noch kalt in der Kirche, aber so haben wir ein Wärmegefühl und das ist eine große Verbesserung“, sagt er. Hohe Heizkosten brauchen seine Gemeinde auch nicht zu fürchten. Die Sensorautomatik schaltet die Heizfunktion nur ein, wenn jemand auf dem Kissen sitzt. Ein Heizkissen verbraucht bei ständigem Gebrauch nur 30 bis 40 Watt Strom in der Stunde. So gerechnet können acht Sitzplätze mit 320 Watt eine Stunde lang beheizt werden.