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Starnbergfseen
Veröffentlicht am 27.06.2017 09:26
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Mauerkünstler mit Tunnelblick

Der Maler Martin Blumöhr bemalt am liebsten Fassaden und Mauern. Beim seinem Projekt „Tunnelblick” erweckte er Historie, Legenden und Architektur zwischen fantastischen Wesen und fast echten Menschen zum Leben. (Foto: pr)
Der Maler Martin Blumöhr bemalt am liebsten Fassaden und Mauern. Beim seinem Projekt „Tunnelblick” erweckte er Historie, Legenden und Architektur zwischen fantastischen Wesen und fast echten Menschen zum Leben. (Foto: pr)
Der Maler Martin Blumöhr bemalt am liebsten Fassaden und Mauern. Beim seinem Projekt „Tunnelblick” erweckte er Historie, Legenden und Architektur zwischen fantastischen Wesen und fast echten Menschen zum Leben. (Foto: pr)
Der Maler Martin Blumöhr bemalt am liebsten Fassaden und Mauern. Beim seinem Projekt „Tunnelblick” erweckte er Historie, Legenden und Architektur zwischen fantastischen Wesen und fast echten Menschen zum Leben. (Foto: pr)
Der Maler Martin Blumöhr bemalt am liebsten Fassaden und Mauern. Beim seinem Projekt „Tunnelblick” erweckte er Historie, Legenden und Architektur zwischen fantastischen Wesen und fast echten Menschen zum Leben. (Foto: pr)

Jeans und T-Shirt sind unzähligen kleinesten Farbspritzern übersät, die Handflächen rau und um die Fingernägel herum hat sich ein Farbkranz eintätowiert, sodass er nicht einmal mit viel, viel Seife zu beseitigen ist. Sogar die Haare – nach wildem Ritt mit dem Rad durch den Pasinger Stadtverkehr vom Fahrtwind verwuschelt – scheinen dauerhaft mit einer leichte Staubschicht überzogen, die man sofort als berufstypisch erkennt. Martin Blumöhr ist Maler. Nein, nicht etwa Anstreicher und Tapezierer, sondern Künstler – inzwischen sogar ziemlich bekannt und mit etlichen Preisen ausgezeichnet. Doch Martin Blumöhr ist eben auch unverkennbar Handwerker, der mit seinen Kollegen aus dem Baugewerbe sogar noch etwas anderes gemeinsam hat, denn Martin Blumöhr malt sehr viel und sehr gerne auf Mauern und Wände. Er ist Street-Art-Künstler. Freilich übt er seiner Kunst nicht mithilfe einer Spraydose und in illegalen Nacht- und Nebelaktionen aus, sondern ganz offiziell im Auftrag des Kulturreferats oder anderer Kunstförderer. Marin Blumöhr wurde 1981 in München geboren und wohnt in Pasing. Er malt schon, seitdem er einen Stift halten kann. Daraus einen Beruf zu machen, kam ihm aber erst in den Sinn, als Freunde sich darüber wunderten, dass er es nicht tat. Heute ist er, wie er selbst sagt, in der glücklichen Lage, gut von seiner Kunst leben zu können, nicht in Saus und Braus, aber daran arbeitet er noch unheimlich fleißig. Wesentliche Anregungen für seine künstlerische Entwicklung verdankt er dem österreichischen Maler Ernst Fuchs, der dem sogenannten „Fantastischen Realismus“ zugerechnet wird und für den Blumöhr noch während seines Studiums an der Münchner Kunstakademie als Assistent tätig war.

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Das Projekt „Flos Animae“

Im Rahmen der „Junispiele schön jung“, die noch bis Freitag, 30. Juni, in Starnberg stattfinden, ist es der Veranstalterin Elisabeth Carr gelungen, Martin Blumöhr für ein ganz außerordentliches Projekt mit dem Titel „Flos Animae“ (lat.: Blüte des Geistes, der Seele) zu gewinnen. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen, die zurzeit stationär in der Kinderpsychiatrie auf der Rottmanshöhe untergebracht sind, gestaltet er ein rund zwanzig Quadratmeter großes Wandgemälde im Foyer der Villa, auf dem die Jugendlichen ihren Ängsten und Dämonen Gestalt verleihen dürfen. In einem mehrtägigen Workshop führt Martin Blumöhr die Gruppe zunächst an die Aufgabe heran und hilft ihnen anschließend dabei, ihre Inspiration künstlerisch umzusetzen. Selbst zum Pinsel greift Blumöhr erst später, und zwar wenn es darum geht, die von den Jugendlichen gemalten Fantasien zu verbinden und zu einem künstlerischen Gesamteindruck zusammenzufassen. Zum Schluss wird das fertige Bild vor Publikum gezeigt.

Fantastische Wimmelbilder

Mit muralen Projekten im Allgemeinen, aber auch mit der Zusammenarbeit mit künstlerischen Laien hat Blumöhr einige Erfahrung. Seine großflächigen Malereien zieren Fassaden und Tunnelwände, Unterführungen und Brücken und sind dadurch nicht nur zwangsläufig Wind und Wetter preisgegeben, sondern auch ständig dem Blick der Öffentlichkeit, die seinen Bildern auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder beim Spaziergang durch die Stadt begegnet und von ihnen in Bann gezogen wird. „Public Viewing“ nennt der Maler nicht ohne schelmischen Hintergedanken seine Bilderserien im öffentlichen Raum, die er inzwischen in etlichen Teilen Münchens an die Wand gepinselt hat. Fantastische Wesen bevölkern seine Bilder, rotten sich tumultartig zusammen. Manche von ihnen sind groteske Zwitterwesen, teils Tier teils Mensch teils Außerirdischer, erinnern an exotische Götterwesen und Schimären und wieder andere scheinen gerade eben einem Comicheft entsprungen. Aber seine Fantasiegestalten sind auch Teil der realen Welt, fahren auf Skateboards oder in U-Bahnwaggons, starren aus Fenstern und Türen und mischen sich unter ganz normale Menschen, die ganz normalen Tätigkeiten nachgehen. Sie sind Teil der Natur, wachsen aus Bäumen und Blumen, schwimmen im Wasser, lugen aus den Wolken hervor. Und obwohl viele von ihnen geradezu menschlichen Urängsten gleichen - züngelnden Schlangen, bösartigen Greifvögel, brüllenden Löwen - fehlt Blumöhrs Dämonen alles Dämonische. In frischen satten Farben an die Wand gebannt, wirken selbst die groteskesten Schreckgestalten wie freundliche, zahme Hausgenossen, mit denen es sich friedlich leben lässt. Blumöhrs Wandgemälde sind überdimensionale Bilderbücher, fröhliche Wimmelbilder, die so prall mit Leben und Witz gefüllt sind, dass man wohl niemals müde wird, sie zu betrachten.

Träume als Inspirationsquelle

Dass bösartige Gestalten in Martin Blumöhrs Gedanken nicht lange ihr Unwesen treiben können, wundert einen gar nicht. Für misanthropischen Weltschmerz scheint der übermütige Mittdreißiger, der vor Energie und Esprit schier übersprudelt, definitiv nicht gemacht zu sein, obwohl Phasen der Enttäuschung und Verzweiflung sicher auch in seinem Leben existieren.

Die Inspiration für seine Arbeiten, sagt Martin Blumöhr, sucht und findet er in seinen Träumen, seinen Ängsten und seinen Gefühlen. Dabei ist es ihm nicht wichtig, mit fertigen Konzepten und Gesamtkompositionen an die Sache heranzugehen. Seine Bilder entwickeln sich aus einzelnen Gedanken, die oft erst während des Malprozesses zusammenfinden. Der besondere Reiz seiner urbanen Kunstprojekte, zu denen neben einem großen Fassadenbild in der Pasinger Bäckerstraße auch die Gestaltung des Würmtunnels gehört, besteht für ihn in der Kommunikation mit Anwohnern und Passanten. Für das etwa neunzig Meter lange Gemälde im Würmtunnel, das er zusammen mit ähnlichen Projekten zu seiner „Tunnelblick“-Serie zählt, brauchte er rund sieben Monate. Genug Zeit also, um in Kontakt mit unendlich vielen neugierigen und interessierten Menschen ins Gespräch zu kommen und sich ihre Geschichten anzuhören. Die Protagonisten und Ereignisse ihrer Erzählungen finden sich nun zu einem guten Teil im Tunnelbild wieder: hier der legendäre Pasinger Knödel-Winter, dort der Schwanenflüsterer, die fliegende Emanze oder das Liebespaar, das sich während der Schaffenszeit des Bildes auf einer Bank in der Nähe verlobt hatte. Aber auch Historisches, Skurriles, charakteristische Bauwerke und natürlich die Würm selbst sind an der Tunnelwand verewigt. Beim Würmtunnel dienten die Passanten bloß als Ideengeber, anderswo durften sie indes auch selbst Hand anlegen. Blumöhr, der den Auftrag hatte eine Unterführung auszumalen, die vorwiegend von Schulkindern frequentiert wird, setzte sich kurzerhand mit den jeweiligen Schulen in Verbindung und ließ die Schüler aktiv an seinem Kunstwerk teilhaben.

Geht nicht, gibt´s nicht

„Eigentlich ein No-Go, für einen Künstler“, sagt er und grinst über sein ganzes jungenhaftes Gesicht. Doch das, was man darf, muss oder sollte hat Martin Blumöhr noch nie interessiert und schon gar nicht die immer wieder gestellte Frage, ob Kunst nun von Können kommt oder nicht. Kunst kommt vor allem aus der Seele und der Persönlichkeit eines Menschen, meint er, und dieses Vertrauen in das eigene Fühlen bei Kindern und Jugendlichen zu fördern, ist ihm ein wichtiges Anliegen. Mit ihrer Idee, für die diesjährigen Junispiele ein Kunstprojekt mit Jugendlichen von der Rottmannshöhe zu realisieren, rannte Elisabeth Carr bei Martin Blumöhr deshalb bereits weit geöffnete Türen ein. Ein Rest Anspannung kann Blumöhr dennoch nicht verleugnen. Er weiß, dass er es bei „Flos Animae“ gleich mit zwei Tabus aufnehmen muss. Zum einen mit dem oben erwähnten Künstlerischen. Vor allem aber mit dem gesellschaftlichen Tabu, das eine psychiatrische Abteilung nicht nur als geschützten, geschlossen Raum begreift, sondern vielmehr noch als einen hermetischen. Karten für „Flos Animae“ sind über www.kunstraume am-see.de erhältlich. Wer mehr über Martin Blumöhr, seine vielseitige Arbeit und aktuellen Projekte erfahren möchte, findet auf seiner Webseite www.martin-blumoehr .de zusätzliche Informationen.

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