GADEN Einen Riesenerfolg verzeichnete das achte Konzert in der Reihe „Barockorgel trifft …“ am Sonntag, 27. Juli, in Gaden. Ausführende Künstler waren der Gospelchor freysing larks mit Thomas Noichl am Piano und Simon Müller, Master of Musik, an der Orgel. Als Aufführungsort diente wieder die Filialkirche St. Jakobus der Ältere aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Sie war bis auf den letzten Platz besetzt, als der Gospelchor zu den Klängen des Gospels „When The Saints Go Marching In“ in das Kirchenschiff einzogen.
Konzerte aus der Reihe „Barockorgel trifft …“ sind und waren immer Benefizkonzerte – so auch in diesem Jahr. Von den 1.500 eingenommenen Euros gehen 1.000 an den Förderverein der Katharina-Fischer-Schule in Erding, einem Sonderpädagogischen Förderzentrum, die restlichen 500 Euros kommen der Filialkirche selbst zu Gute. Viel Prominenz war gekommen, Max Gotz zum Beispiel, der Oberbürgermeister der Stadt Erding, der 1. Bürgermeister der Gemeinde Eitting, zu der Gaden politisch gehört, und natürlich Pater Ignatius Kullu, der Leiter des Pfarrverbandes Langenbach/Oberhummel zu dem die aufstrebende Ortschaft kirchlich zählt – um nur einige zu nennen. Den Förderverein vertrat deren 1. Vorsitzende, Alexandra Reiter.
Mit „Wade in the Water“, dem Spiritual aus dem 19.Jahrhundert eröffneten die Larks unter der Leitung von Adela Casañas das fast 90-minütige Konzert. Es enthält einen Hinweis auf die Heilung eines Lahmen am Teich von Bethesda (Joh, Kapitel 5) – aber auch einen Rat an alle Sklaven, die in Amerika seinerzeit aus der Sklaverei entfliehen wollten: Laufe in Bächen, damit die Bluthunde der Sklavenhalter deine Spur verlieren! Simon Müller begann den Orgelpart mit der heimlichen Hymne der Konzertreihe: „Capriccio sopra il Cucu“ (J.C. Kerll, † 1693) in dem der Komponist einen Kuckuck singen lässt, wie man es so noch nie gehört hat. Und der Master of Music (Kirchenmusik) blieb das ganze Konzert über im Reich der gefiederten Sänger, angefangen mit „Einer Nachahmung der Nachtigall auf die Orgel“ (J.L. Krebs, † 1780) über Joseph Haydn († 1809) und der „Flötenuhr in C major“, dem Menuett „Wachtelschlag“ und der Schilderung des Hühnerlebens in „La poule“ (Jean-Philippe Rameau, † 1764. Sogar die „Fantasia super Ut re mi fa sol la“ hatte mit einem Vogel zu tun, wenn auch nur im Namen des Komponisten, William Byrd († 1623).
Die Larks überraschten ihr Publikum mit „Baba Yetu“ in der Sprache Swahili. Mit viel Bodyperformance und Tierlauten dazwischen. Dass der Text aber der des „Vater unser“ ist, das erfuhren die meisten Besucher erst aus der Moderation von Raimund Lex. Zuneigung, Beistand und Nächstenliebe signalisierte „Loan di o“, mit dem Text von Brigitte Weithenauer, einem Mitglied der freysing larks. „Africa“ kündigte das ausführliche Programm an „with rain and bodies“. Und so kam es: Der Chor ließe es leise regnen, der Regen verstärkte sich bis zum Starkregen, sogar ein Donnerschlag war eingebaut. Und wieder viel Tanz und Bewegung – gerade so viel wie im Altarraum von St. Jakob möglich war. Über „Black or Withe“ (Michael Jackson) ging es in den Endspurt: „I will follow him“ und „Shout“, rockige Stücke, das eine ein Liebeslied und Gebet, das andere der reine Ausdruck von Freude, Begeisterung und Dankbarkeit. Die freysing larks gaben einmal mehr alles, das Publikum verlangte sofort eine Zugabe.
Die Kröning des Konzerts aber brachte die gemeinsam von Barockorgel und Larks vorgetragene Kantate von Johann Sebastian Bach († 1750) „Jesus bleibt meine Freude“, ein inniges Gebet und eine der bekanntesten Choralbegleitungen des Meisters. Den Schluss bildete traditionsgemäß die Bayernhymne, die das Publikum und der Chor wie aus einem Munde stehend zur Musik der Orgel sangen. Die Sammlung spülte daraufhin 1.500 Euro in die Sammelkörbchen. Davon gingen 1.000 Euro an den Förderverein Katharina-Fischer-Schule, die restlichen 500 kommen der Filialkirche St. Jakob zu Gute, die einmal mehr Konzertraum für ein fantastisches Konzert war.