Es ist wichtig, sich rechtzeitig Gedanken für den Fall der Fälle zu machen

Wer entscheidet über lebenserhaltende Maßnahmen in der Klinik, wenn ich selbst dazu nicht mehr in der Lage bin? Wer hat dann Zugriff auf mein Konto? Bayerns Justizminister Georg Eisenreich und der Präsident der Landesnotarkammer Bayern, Jens Kirchner, haben zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Vorsorgen! Bevor es zu spät ist” in den Münchner Justizpalast eingeladen.

„Ob nach einem Unfall, einer schweren Krankheit oder im Fall einer Demenz: Jeder von uns kann in die Situation geraten, wichtige Entscheidungen nicht mehr selbst treffen zu können. Häufig wird das Thema lange Zeit verdrängt”, so Eisenreich. „Aber es ist wichtig, sich rechtzeitig Gedanken für den Fall der Fälle zu machen. Es ist mir als Justizminister ein besonderes Anliegen, die Menschen in Bayern über den Vorsorgebedarf und die Vorsorgemöglichkeiten zu informieren.”
Die Informationsveranstaltung richtete sich an das Fachpublikum, vor allem an Rechtsanwälte, Notare, Betreuungsstellen, Betreuungsvereine und Hospizvereine. Der Schwerpunkt waren die Gestaltungsmöglichkeiten bei der Vorsorgevollmacht.
Landesnotarkammerpräsident Kirchner meinte: „Viele glauben fälschlicherweise, dass Angehörige im Ernstfall automatisch entscheiden dürfen. Das ist ein Irrtum. Eine frühzeitige und rechtssichere Vorsorgevollmacht ist der Schlüssel, um die Kontrolle zu behalten und die Familie zu entlasten.”
Die bayerische Justiz setzt beim Thema rechtliche Vorsorge auf eine breite Information der Menschen. Neben einer kontinuierlich aktualisierten Broschüren-Reihe zu den Themen Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung (auch in leichter Sprache) hat die Justiz ihre Informationen auch digital in Form von Videobeiträgen aufgearbeitet. „Wunsch und Wille der Betroffenen müssen immer im Mittelpunkt stehen”, so Eisenreich. „Deshalb sollte jeder rechtzeitig vorsorgen, um sich, seine Angehörigen und Partner und auch Ärzte in Ausnahmesituationen zu entlasten.”

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