Der TSV 1860 München kehrt mit einem 2:0-Auswärtssieg vom Gastspiel bei Alemannia Aachen zurück und schließt in der Tabelle zu den oberen Plätzen auf. Die heimische Alemannia hielt die Partie mit einem couragierten Auftritt lange offen, ehe sie nach gut einer Stunde vor 24.920 Zuschauern auf dem Tivoli in Unterzahl geriet. Der zu diesem Zeitpunkt bereits mit einer Gelben Karte belastete Gianluca Gaudino leistete sich im Mittelfeld ein weiteres Foul an Florian Niederlechner. Schiedsrichter Robert Kampka hatte genug gesehen und zeigte dem ehemaligen Bayern-Spieler wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.
Erst in der Schlussviertelstunde begannen die Sechzger die Partie zu dominieren und Trainer Patrick Glöckner bewies mit zwei Einwechslungen ein glückliches Händchen. Die neu ins Spiel gekommenen Patrick Hobsch (89. Min.) und David Phillipp (90. Min.+1) sorgten für späten Jubel bei den Gästen. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Dass wir uns nicht belohnen und am Ende noch den Nackenschlag bekommen, ist echt bitter”, klagte der enttäuschte Aachener Kapitän Danilo Wiebe beim TV-Sender „Magenta Sport”. Hochstimmung herrschte dagegen bei den Löwen. Glöckner kommentierte, für ihn sei die Qualität auf der Bank ein großer Vorteil gewesen. „Es war aber auch die Unterzahlsituation für Aachen. Der Gegner war extrem scharf gestellt. Beide Joker haben getroffen und sich hervorragend ins Spiel integriert.”
Alemannia-Trainer Benedetto Muzzicato haderte mit dem Platzverweis: „Bei der ersten Gelben Karte kann man schon streiten, aber dass bei uns wieder so früh die Karte gezückt wird, ist für die Jungs einfach eine Scheißsituation. Wir waren gut im Spiel drin, haben 1860 komplett überrascht mit unserer Spielweise. Und dann machst du das Spiel mit so einer Entscheidung leider kaputt zugunsten von 1860.” Tatsächlich sah es lange nicht nach einem Sieg für die Münchner aus. „In der ersten Halbzeit hatten wir überhaupt keine Optionen, Tore zu erzielen”, räumte Glöckner ein.
Gegen Ende der Partie versuchten sich die Schwarz-Gelben vergeblich über die Zeit zu retten. Thore Jacobsen spielte eine Minute vor Ablauf der regulären Zeit Kevin Volland an der Strafraumgrenze an, der mit dem Rücken zum Tor stand, sich drehte und abzog – der von der Verteidigung geblockte Ball landete bei Hobsch, der mit einem Flachschuss über den Innenpfosten zum 0:1 traf. In der Nachspielzeit fiel die Entscheidung. Volland setzte Philipp mit einer Flanke aus dem linken Halbfeld in Szene, der den Ball mit der Brust annahm. Seine anschließende Direktabnahme fälschte Felix Meyer unhaltbar für seinen Schlussmann Jan Olschowsky zum 0:2-Endstand ab.
Mit einem Unentschieden und zwei Siegen schieben sich die Münchner Löwen in der noch jungen Saison auf Platz drei der Tabelle. Die nächste Bewährungsprobe für den TSV 1860 München steht am kommenden Samstag, den 30. August, um 14 Uhr im heimischen Grünwalder Stadion gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart auf dem Programm. (as)