Die eklatante Auswärtsschwäche des TSV 1860 München hält an. Zu Gast beim SSV Jahn Regensburg gab es am späten Sonntagnachmittag nichts zu holen für die Weiß-Blauen, die mit 0:4 (0:1) auch in der Höhe verdient verloren. Löwen-Trainer Markus Kauczinski bekannte unmittelbar nach dem Schlusspfiff vor der Kamera des TV-Senders „MagentaSport”: „Ich bin fassungslos! Wir sind mit der Niederlage noch gut bedient. Maximal eine Viertelstunde lang waren wir in der zweiten Halbzeit auf Augenhöhe.”
Der erste Durchgang ging komplett an die Oberpfälzer, die ihren Gegnern in allen Belangen überlegen waren. Kämpferisch, spielerisch und mannschaftstaktisch schien zwischen beiden Mannschaften ein Klassenunterschied zu bestehen. Die Löwen konnten sich kaum einmal aus der Umklammerung der permanent drückenden Hausherren befreien. Doch nur Lucas Hermes traf auf Vorlage von Noel Eichinger für den Jahn ins Netz (32. Min.). Weitere dicke Möglichkeiten der Hausherren, das Ergebnis auszubauen, blieben bis zum Halbzeitpfiff ungenutzt. Max Christiansen ersetzte beim TSV 1860 den verletzten Tunay Deniz, vermochte aber keinerlei Akzente zu setzen, das Spiel lief komplett am gebürtigen Flensburger vorbei. Zur Halbzeit kam für ihn Philipp Maier. Florian Niederlechner ersetzte den Gelb-Rot gefährdeten Kevin Volland.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs musste die Partie zunächst für mehrere Minuten unterbrochen werden. Aufgrund des Einsatzes von Pyrotechnik im Regensburger Fanblock war die Sicht auf das Spielfeld stark eingeschränkt. Nach sechs Minuten hatte sich der Nebel so weit verzogen, dass wieder angepfiffen werden konnte. Die Gäste aus München waren nun endlich im Spiel angekommen und hatten ihre beste Gelegenheit zum Ausgleich nach einem Eckball von Thore Jacobsen, als Sigurd Haugen mit einem Kopfball nur die Latte traf (61. Min.).
Doch gerade als die Löwen sich anschickten, für die Schlussviertelstunde noch etwas mehr Offensivdruck zu entwickeln, legte der SSV Jahn mit dem 2:0 nach. Einen von Adrian Fein getretenen Eckball verlängerte Eric Hottmann per Kopf auf den zweiten Pfosten, wo der durchgelaufene Leopold Wurm nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte. Keiner in der Löwen-Defensive hatte sich für den 19-jährigen Junioren-Nationalspieler zuständig gefühlt (75. Min.). Nur vier Minuten später kam der agile Hottmann im Strafraum gegen Dulic zu Fall und es gab Strafstoß (79. Min.). Eichinger ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte zum 3:0 (80. Min.). Doch für die konsternierten Löwen war die Demütigung damit noch nicht vorbei. Ein weiter Ball von Fein erreichte den eingewechselten Philipp Müller, der im Strafraum aus zehn Metern das 4:0 markierte (86. Min.). In der Nachspielzeit kam bei den Löwen der 19-jährige Lasse Fassmann zu seinem Profidebüt.
Sportliche Wiedergutmachung betreiben kann der TSV 1860 München am Mittwochabend im Viertelfinale des Bayerischen Landespokals zu Gast beim TSV Aubstadt 1921. Ein Ausscheiden gegen den klassentieferen Regionalligisten aus Unterfranken könnte die sportliche Krise jedoch zu einem Flächenbrand werden lassen. (as)