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Veröffentlicht am 04.02.2019 12:25

Sanieren, Renovieren, Modernisieren – Tipps zum Werterhalt ihrer Immobilie


Von red
Foto: Fotolia, © hanohiki
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Sanremo ist nicht nur eine malerische italienische Küstenstadt, sondern auch ein Kürzel im Bauwesen, das für Sanierung, Renovierung und Modernisierung steht. Für Hausbesitzer und Bauherren lohnt es sich, die Unterschiede der drei Begrifflichkeiten zu kennen und mit unseren Tipps für regelmäßige Kontrollen und Wartungen sowohl den Werterhalt ihrer Immobilie langfristig zu sichern als auch die Instandhaltungskosten stets gering zu halten. Die Begriffe Sanierung, Renovierung und Modernisierung bezeichnen Instandhaltungsmaßnahmen an einer Immobilie, sind aber nicht dasselbe. Die Bezeichnungen werden in der Praxis zwar häufig verwechselt und oft fließen sie auch zusammen, wenn zum Beispiel eine Sanierung mit einer Modernisierung einhergeht, aber es ist vorteilhaft, die Unterschiede zu kennen.

Sanierung: die Schadensbehebung

Unter einer Sanierung versteht man die Beseitigung von Schäden, die an einer Immobilie durch Überalterung, Abnutzung oder Umwelteinflüsse entstanden sind. Typische Sanierungsmaßnahmen sind zum Beispiel

  • die Entfernung von Schimmelpilz in Innenräumen,
  • das Ausbessern von Löchern im Dach,
  • die Trockenlegung eines nassen Kellers oder
  • die Wiederinstandsetzung einer von Rissen durchzogenen Fassade.

Ziel einer Sanierung ist es also, einen Schaden zu beseitigen, um den ursprünglichen, sicheren und gebrauchstauglichen Zustand wiederherzustellen. Häufig geht eine Sanierung mit einer Modernisierung einher oder bezeichnet sogar eine solche. So wird beim Austausch der Fenster im allgemeinen Sprachgebrauch häufig von einer Fenstersanierung gesprochen, obwohl es sich eigentlich um eine Modernisierungsmaßnahme handelt.

Kurz erwähnt werden soll in dem Zusammenhang die „Energetische Sanierung“, bei der es sich auch eher um eine Modernisierung statt Schadensbehebung handelt. Hier geht es darum, durch gezielte bauliche Maßnahmen an beispielsweise Fenstern, Dach und Außenwänden den Energieverbrauch zu reduzieren.

Für Hausbesitzer, die eine energetische Sanierung planen, lohnt sich die Hinzuziehung eines qualifizierten Energieberaters, der die korrekte Durchführung der Arbeiten überwacht und aufpasst, dass das angestrebte Energieziel erreicht wird. Die Kosten für energetische Sanierungen müssen Hausbesitzer übrigens nicht alleine tragen, da es verschiedene Förderprogramme des Bundes oder der KfW-Bank gibt.

Lohnen tut sich eine energetische Gebäudesanierung allemal, denn dadurch können beträchtliche Energiekosten eingespart werden und außerdem verbessert sich die Wohnqualität. Energisch fitte Immobilien steigen zudem im Wert und ein niedriger Energieverbrauch schont die Umwelt.

Renovierung: die Auffrischung

Die Renovierung bezeichnet Schönheitsreparaturen, die lediglich aus optischen Gründen gemacht werden. Anders als bei der Sanierung, bei der Baumängel beseitigt werden müssen, um weitere Schäden zu verhindern, sind Renovierungsarbeiten nur optionale Maßnahmen, welche die Augen erfreuen oder dazu dienen, die eigenen Wohnvorstellungen zu verwirklichen und sich zuhause wieder wohler zu fühlen. Gute Beispiele für Renovierungen sind

  • das Tapezieren und Streichen von Wohnwänden,
  • die Verlegung eines neuen Fußbodens oder
  • der Austausch von alten Fliesen durch modernes Laminat.

Mitunter erfolgen Renovierungen auch aus ganz praktischen Gründen, wenn zum Beispiel Familiennachwuchs ansteht und man einen Raum in ein niedliches Kinderzimmer verwandelt. Anders als Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, die von Fachkräften durchgeführt werden müssen, lassen sich viele Renovierungsarbeiten von Hausbesitzern mit ein bisschen handwerklichem Geschick selbst vornehmen.

Modernisierung: die Verbesserung

Die Modernisierung, die häufig mit einer Sanierung einhergeht, bezeichnet die Verbesserung von Gebäudeelementen oder Bauwerken, um den Wert der Immobilie und den Wohnkomfort zu erhöhen. Häufig erfolgen Modernisierungsmaßnahmen, um aktuellen Standards und gesetzlichen Vorschriften wie etwa zum Wärme-, Schall- und Brandschutz zu entsprechen.

Typische Beispiele sind die Wärmedämmung einer Fassade und die Auswechslung unbeschädigter Fenster durch Wärmeschutzfenster, um die Energieeffizienz zu erhöhen. Auch der Austausch einer alten Heizung durch eine energiesparendere Anlage oder die Verbesserung des Schallschutzes von Wohnungstrennwänden fallen unter Modernisierungen.

Häufige Vermischung von Bauaktivitäten in der Praxis

In der Praxis vermischen sich die einzelnen Bauaktivitäten häufig. So erfolgt bei einer Sanierung in vielen Fällen auch gleich eine Modernisierung wie etwa bei einer Dachreparatur, die mit einer Dämmung einhergeht. Oft macht die Energieeinsparverordnung (EnEV) eine zusätzliche Modernisierung sogar unumgänglich, denn das Gesetz schreibt Hausbesitzern einen maximalen Energieverbrauch vor, den die Immobilie nach umfangreicheren Sanierungsarbeiten nicht überschreiten darf.

Wer also größere Schäden am Dach ausbessern lässt, kommt dabei gar nicht um eine Dämmung herum. Auch Modernisierung und Renovierung verschmelzen oft miteinander: Nach der Wärmedämmung einer Fassade, bei der es sich um eine Modernisierungsmaßnahme handelt, bekommt diese selbstverständlich noch einen neuen Anstrich (Renovierung). Andersherum macht ein frischer Fassadenanstrich wegen der Energieeinsparverordnung oftmals auch eine Dämmung, sprich Modernisierung, erforderlich. Auch wenn die verschiedenen Bauaktivitäten unterschiedliche Bedeutungen haben, hängen sie in der Praxis häufig eng zusammen.

Instandhaltungs-Check fürs Haus: Regelmäßige Kontrolle und Wartung sorgt für Werterhalt

Um Aufwand und Kosten für Sanierungen, Renovierungen und Modernisierungen gering zu halten und für den Werterhalt der Immobilie zu sorgen, empfiehlt sich ein regelmäßiger Instandhaltungs-Check fürs Haus. Es ist sinnvoll, mindestens einmal jährlich einen Kontrollgang durch das Haus zu machen und dabei Gebäudeelemente wie Keller, Fassade, Fenster und Dach auf Schäden zu untersuchen.

Regelmäßige Kontrollen und Wartungen sind die Voraussetzungen dafür, das Haus lange in gutem Zustand zu halten. Sind Reparaturen notwendig, sollten diese möglichst schnell vorgenommen werden, bevor sich ein Schaden vergrößert und die Kosten für die Sanierung steigen.

Bauexperten raten dazu, etwa ein Prozent vom Neubauwert eines Hauses für Instandhaltungsmaßnahmen zurückzulegen. Die Kosten dafür können Selbstnutzer teilweise und Vermieter sogar vollständig als Erhaltungsaufwendungen von der Steuer absetzen . Worauf beim regelmäßigen Instandhaltungs-Check für das Haus geachtet werden sollte, erklären wir hier:

Keller

Im Keller sollte regelmäßig überprüft werden, ob ein modriger Geruch oder Verfärbungen an Wänden, Boden und Decke von eintretender Feuchtigkeit künden. Hierbei muss sichergestellt werden, dass die Kellerräume frei von Schimmelpilzbefall sind. Gleichzeitig gilt es, nach Rissen an Wänden, im Fußboden und zwischen den Fenstern und dem Mauerwerk Ausschau zu halten.

Heizung

Die Heizungsanlage sollte einmal jährlich durch einen Fachbetrieb gewartet werden, der sicherstellt, dass die Heizung effektiv arbeitet und wenn nötig Verschleißteile rechtzeitig austauscht. Bei den meisten Heizungsarten werden bei einer Wartung auch die Brennerkomponenten gereinigt, die Abgaswerte überprüft und der Wasserdruck kontrolliert.

Eine regelmäßige Wartung durch Experten hilft, Energie zu sparen, das Risiko eines Heizungsausfalls zu minimieren, teure Reparaturen zu vermeiden und bei vielen Herstellern die Garantie zu erhalten.

Dach

Was für die Heizung gilt, sollte auch fürs Dach gelten: Eine regelmäßige Wartung durch Fachkräfte ist die beste Lösung, um das Dach stets in einwandfreiem Zustand zu halten. Die Bestandteile des Dachs unterliegen nämlich nicht nur dem normalen Alterungsprozess, sie sind auch in höchstem Maße Witterungseinflüssen ausgesetzt. Sturm, Regen und Frost, aber auch Bewegungen des Baukörpers, greifen das Dach und seine Elemente an und können zu Schäden führen, die Laien oft erst spät erkennen. Zudem ist die Wartung für Ungeübte oft auch gefährlich.

Experten prüfen bei regelmäßigen Dachinspektionen zum Beispiel, ob alle Dachziegel richtig befestigt sind, die Dachentwässerung einwandfrei funktioniert und Anschlüsse und Durchdringungen keine Auffälligkeiten aufweisen. Das Reinigen wichtiger Bauteile gehört ebenfalls zum Aufgabenbereich einer Dachdeckerfirma im Rahmen eines Wartungsvertrags. Kurz gesagt: Die Experten sorgen dafür, dass Sie auch morgen noch ein intaktes Dach über dem Kopf haben!

Fassade/Haussockel

Risse und flächige Abplatzungen im Außenputz sehen nicht nur unschön aus, sie können auch Feuchtigkeit eindringen lassen und so die Bausubstanz beschädigen. Deshalb sollte die Hausfassade diesbezüglich untersucht werden. Salzausblühungen, die sich wie Schimmel anhand von weißen Verfärbungen erkennen lassen, sind ein Anzeichen für eindringende Feuchtigkeit.

Zwar stellen Salzausblühungen keine unmittelbare Gesundheitsgefahr dar, sie kommen aber nur in feuchter Umgebung vor und diese ist schädlich für die Bausubstanz. Stellen Sie außerdem sicher, dass der Haussockel vor Spritzwasser geschützt ist und es keine Ausplatzungen an den Mauerwerksfugen gibt.

Fenster und Türen

Bei Fenstern und Türen muss geprüft werden, ob die Dichtungen intakt und keine Zugerscheinungen vorhanden sind. Zudem sollte die Funktionsfähigkeit von Fenster- und Türbeschläge getestet werden. Auch die elastischen Fugen zwischen Fernstern und Türen sollten in Ordnung sein. Bei Holzteilen ist zudem ein regelmäßiger Anstrich notwendig.

Balkon/Terrasse

Hier sollte der Boden auf Risse untersucht werden, die Feuchtigkeit in die Unterkonstruktion eindringen lassen können. Außerdem sollte kein Dreck oder Laub die Abläufe verstopfen. Elemente aus Holz benötigen ebenfalls einen regelmäßigen Neuanstrich. Auch alle Anschlüsse an angrenzende Bauelemente und zur Hausfassade sollten überprüft und die Brüstung und das Geländer auf Schäden untersucht werden.

Fazit:

Ein regelmäßiger Instandhaltungscheck fürs Haus hilft, den Wert der Immobilie zu erhalten und die Kosten für Instandhaltungsmaßnahmen zu minimieren. Bei besonders sensiblen Gebäudeelementen wie Heizung, Dach oder auch der Elektroanlage empfiehlt sich die regelmäßige Wartung durch einen Fachbetrieb. Dadurch werden eine optimale Funktionsfähigkeit und maximale Sicherheit gewährleistet. Wer bei der Beurteilung von Abnutzungserscheinungen einzelner Gebäudeelemente Hilfe benötigt, sollte einen Bauexperten wie etwa einen Bauherrenberater des Bauherren-Schutzbundes hinzuziehen.

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