Veröffentlicht am 03.03.2022 15:27

Fast Vergessenes sichtbar machen


Von red
Joseph Mader im Jahr 1930. Angesichts der Werke Maders begeistert sich sein Mentor 25 Jahre später und spricht von der „Freude, die man an herrlichen Gedichten haben kann, auch wenn man die Sprache, in der sie geschrieben sind nicht bis in alle Einzelheiten versteht.“ (Foto: Joseph Mader Archiv)
Joseph Mader im Jahr 1930. Angesichts der Werke Maders begeistert sich sein Mentor 25 Jahre später und spricht von der „Freude, die man an herrlichen Gedichten haben kann, auch wenn man die Sprache, in der sie geschrieben sind nicht bis in alle Einzelheiten versteht.“ (Foto: Joseph Mader Archiv)
Joseph Mader im Jahr 1930. Angesichts der Werke Maders begeistert sich sein Mentor 25 Jahre später und spricht von der „Freude, die man an herrlichen Gedichten haben kann, auch wenn man die Sprache, in der sie geschrieben sind nicht bis in alle Einzelheiten versteht.“ (Foto: Joseph Mader Archiv)
Joseph Mader im Jahr 1930. Angesichts der Werke Maders begeistert sich sein Mentor 25 Jahre später und spricht von der „Freude, die man an herrlichen Gedichten haben kann, auch wenn man die Sprache, in der sie geschrieben sind nicht bis in alle Einzelheiten versteht.“ (Foto: Joseph Mader Archiv)
Joseph Mader im Jahr 1930. Angesichts der Werke Maders begeistert sich sein Mentor 25 Jahre später und spricht von der „Freude, die man an herrlichen Gedichten haben kann, auch wenn man die Sprache, in der sie geschrieben sind nicht bis in alle Einzelheiten versteht.“ (Foto: Joseph Mader Archiv)

Die Ausstellung im Museum Penzberg – Sammlung Campendonk (Am Museum 1) widmet sich in einer umfangreichen Retrospektive vom 26. März bis 19. Juni dem nahezu vergessenen Œuvre von Joseph Mader. Im Zentrum stehen Maders künstlerische (Lebens-)Stationen sowie seine lebenslange Auseinandersetzung mit dem Werk Max Beckmanns, das ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist.

Gemälde, Grafiken, Hinterglasbilder und Skulpturen von zeitgenössischen Künstlern wie Willi Geiger, Fritz Winter, Karl Tratt, Marie von Motesiczky, Adolf Schinnerer, Max Wendl und Fritz Müller treten in Dialog mit Mader und vermitteln anschaulich die bewegende Atmosphäre der 1920er- bis 1940er-Jahre und der Nachkriegszeit.

Anfänge und Vorbilder

Besonders die Malereien und Grafiken des in der Weimarer Zeit aufstrebenden Max Beckmann hinterließen um 1930 einen großen Eindruck bei Joseph Mader (1905-1982). Nach dem Studium an der Münchner Kunstgewerbeschule bei Richard Riemerschmid wurde Mader in Köln Meisterschüler von Friedrich Ahlers-Hestermann, einem deutschen Matisse- Schüler. Wie viele zeitgenössische Künstler setzte sich Mader mit Max Beckmanns provozierenden Bildthemen und formalen Strukturen auseinander, weshalb der bekannte Münchner Galerist und Beckmann-Verehrer Günther Franke auf Mader aufmerksam wurde. Im Jahr 1932 ermöglichte ihm Franke eine erste Ausstellung.

Sachlichkeiten und Sichtbarkeiten

Bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten stand Mader am Beginn seiner Karriere und damit unweigerlich vor der Frage von Anpassung oder Distanzierung. Der mit dieser Situation einhergehende Rückzug und die mangelnden Kontakte ließen ihn zu einem Künstler der sogenannten „verlorenen Generation“ werden. Nach 1945 setzte Mader seine künstlerische Laufbahn unbeirrt von der politischen Diskussion um eine Neuausrichtung der Kunst als gegenständlicher, nicht abstrakter, Maler fort. Ebenso führte er seinen inneren Dialog mit Beckmann weiter, nun aber, um sich innerlich zu distanzieren. Mader stellte seine Liebe zu den geheimnisvollen „Sichtbarkeiten“ der Schöpfung über Beckmanns hart zugreifenden Blick auf die „Sachlichkeiten“ der Welt.

Die Wiederentdeckung Joseph Maders

Unter dem Titel „Finding Joseph Mader“ initiierte sein Enkel 2018 eine Spurensuche. Diese war Anlass für das Museum Penzberg, der Frage nachzugehen, wie die Öffentlichkeit mit Künstlernachlässen umgeht und welche Aufgabe hierbei Museen zukommt. Im Dachgeschoss des Neubaus wird die Spurensuche nachgebildet.

Mit der Ausstellung möchte das Museum Penzberg einem von der Kunstgeschichte vergessenen Künstler zur Sichtbarkeit verhelfen und zugleich die gängigen Narrative des 20. Jahrhunderts um neue Perspektiven erweitern. Kuratiert wurde die Schau in Zusammenarbeit mit Dr. Angelika Grepmair-Müller, Dr. Felix Billeter und Maximilian Mader. Zur Ausstellung erscheint im Deutschen Kunstverlag die erste Monographie zu Joseph Mader.

Aus dem Begleitprogramm zur Ausstellung

Sonntag, 27.3., 11 Uhr Kuratorinnenführung mit Dr. Angelika Grepmair-Müller

Sonntag, 24.4., 11 Uhr Kuratorinnenführung mit Dr. Angelika Grepmair-Müller

Sonntag, 15.5., 10-17 Uhr Internationaler Museumstag – Eintritt frei!

Sonntag, 29.5., 11 Uhr Kuratorenführung mit Dr. Felix Billeter

Pfingstsonntag, 5.6., 11 Uhr Kuratorenführung mit Dr. Felix Billeter.

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