Veröffentlicht am 30.10.2025 12:19

Auch Obdachlose erhalten KI-gestützte Wundversorgung

Bei der Übergabe des Wundversorgungs-Systems: Oliver Gunia und Dr. Thomas Beutner (sitzend), die Schirrmherrin der von-Fuchs-Stiftung, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (3.v.l.), sowie v.r.: Richard Fobo, Catherine Cudennec (Leiterin des Hauses an der Pilgersheimer Straße) und Frater Emmanuel Rotter OSB mit Mitgliedern der Stiftung. (Foto: Ralf Horschmann)
Bei der Übergabe des Wundversorgungs-Systems: Oliver Gunia und Dr. Thomas Beutner (sitzend), die Schirrmherrin der von-Fuchs-Stiftung, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (3.v.l.), sowie v.r.: Richard Fobo, Catherine Cudennec (Leiterin des Hauses an der Pilgersheimer Straße) und Frater Emmanuel Rotter OSB mit Mitgliedern der Stiftung. (Foto: Ralf Horschmann)
Bei der Übergabe des Wundversorgungs-Systems: Oliver Gunia und Dr. Thomas Beutner (sitzend), die Schirrmherrin der von-Fuchs-Stiftung, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (3.v.l.), sowie v.r.: Richard Fobo, Catherine Cudennec (Leiterin des Hauses an der Pilgersheimer Straße) und Frater Emmanuel Rotter OSB mit Mitgliedern der Stiftung. (Foto: Ralf Horschmann)
Bei der Übergabe des Wundversorgungs-Systems: Oliver Gunia und Dr. Thomas Beutner (sitzend), die Schirrmherrin der von-Fuchs-Stiftung, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (3.v.l.), sowie v.r.: Richard Fobo, Catherine Cudennec (Leiterin des Hauses an der Pilgersheimer Straße) und Frater Emmanuel Rotter OSB mit Mitgliedern der Stiftung. (Foto: Ralf Horschmann)
Bei der Übergabe des Wundversorgungs-Systems: Oliver Gunia und Dr. Thomas Beutner (sitzend), die Schirrmherrin der von-Fuchs-Stiftung, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (3.v.l.), sowie v.r.: Richard Fobo, Catherine Cudennec (Leiterin des Hauses an der Pilgersheimer Straße) und Frater Emmanuel Rotter OSB mit Mitgliedern der Stiftung. (Foto: Ralf Horschmann)

Über eine Million Menschen in Deutschland leiden unter chronischen, nichtheilenden Wunden, beispielsweise diabetischen Fußwunden. Menschen aller gesellschaftlichen Schichten sind betroffen. Auch viele Menschen in prekären Lebensverhältnissen, die gleichzeitig oft einen erschwerten Zugang zu medizinischer Versorgung haben, gehören dazu.

Um das zu ändern, haben sich die Dr. Viktor Freiherr von Fuchs-Stiftung, der Katholische Männerfürsorgeverein München e.V. (kmfv), die Obdachlosenhilfe St. Bonifaz (Karlstraße 34) sowie das Medizintechnikunternehmen cureVision zu einer einzigartigen Kooperation zusammengeschlossen. Ziel der Initiative ist es, moderne Wundversorgung auch jenen zugänglich zu machen, die im bestehenden Gesundheitssystem häufig durchs Raster fallen.
Frater Emanuel Rotter OSB, Geschäftsführer des Vereins Mit-Menschlichkeit e.V., erklärt: “Wir setzen uns seit vielen Jahren für Frauen und Männer ohne festen Wohnsitz ein, um gemeinsam mit den Betroffenen ihre Lebenssituation zu verbessern. Die Arztpraxis mit Wundambulanz hier im Herzen von München ist eines unserer Kern-Angebote, das wir stetig ausbauen und verbessern.” Gemeint ist die Arztpraxis St. Bonifaz in der Karlstraße 34, ein niedrigschwelliges medizinisches Angebot für Menschen mit und ohne Krankenversicherung. Weitere Informationen zur Praxis finden sich unter der Adresse gesundheit-ein-menschenrecht.de/kontaktstellen/bayern/arztpraxis-st-bonifaz-mit-menschlichkeit-ev

Versorgung und Austausch werden erleichtert

Der 3D-Scanner von cureVision ermöglicht mit Unterstützung durch künstliche Intelligenz (KI) eine kontaktlose Analyse chronischer Wunden und vereinfacht die Kommunikation zwischen medizinischem Personal und sozialen Trägern. Die Wunddokumentation erfolgt auch zehnmal schneller als mit bisherigen Methoden. Das System kombiniert vollautomatische 3D-Wundvermessung, Gewebeanalyse, Temperaturmessung und den innovativen BakterienScan, der bakterielle Infektionen auf Knopfdruck sichtbar macht. Das System wurde unter anderem mit dem Innovationspreis des Bayerischen Wirtschaftsministeriums ausgezeichnet. Richard Fobo, Geschäftsführer von cureVision betont: „Als Münchner Startup war es uns ein Anliegen, dass unsere moderne Wundanalyse nicht nur Privat-Patienten in Unikliniken, sondern allen Wundpatientinnen und -patienten zugutekommt. Dank der von-Fuchs Stiftung konnten wir dieses wichtige Projekt nun hier in der Landeshauptstadt umsetzen.”
Die Wundexperten der Obdachlosenhilfe und der Strassenambulanz Oliver Gunia und Dr. Thomas Beutner freuen sich über die Unterstützung: „Wir versorgen jedes Jahr über 5.000 Patientinnen und Patienten in unseren Praxen. Die Wundversorgung ist dabei eine der häufigsten Anforderungen und gerade der einfache Informationsaustausch unter den Einrichtungen wird zukünftig die Versorgung erleichtern.” Bundesministerin a.D. der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Schirrmherrin der von-Fuchs-Stiftung fügt hinzu: “Die Stiftung unterstützt Gemeinwohlprojekte für hilfsbedürfte Menschen und wir freuen uns, dass wir mit diesem Projekt die Versorgung von Patientienen und Patienten in den Arztpraxen und der Straßenambulanz fördern dürfen.”

Obdachlosenhilfe

Die Obdachlosenhilfe St. Bonifaz wird vom Verein Mit-Menschlichkeit e.V. getragen und von Frater Emmanuel Rotter OSB als Geschäftsführer geleitet. St. Bonifaz mitten in München (Karlstraße 34) ist seit jeher Anlaufpunkt für Menschen in Not. Die Grundidee von St. Bonifaz ist, Menschen ohne Obdach ohne Vorbedingungen alle Angebote zu machen, die sie zum Überleben benötigen. Das Angebot umfasst Kleiderkammer, Sanitärbereich, Arztpraxis mit Wundambulanz, Essensausgabe und Sozialberatung – alle Angebote sind kostenlos. In der Arztpraxis werden jährlich über 5.000 Menschen behandelt. Die Obdachlosenhilfe wurde unter anderem 2023 mit dem Bundesverdienstkreuz an Frater Emmanuel ausgezeichnet. Weitere Informationen erhält man unter der Adresse www.mitmenschlichkeit.org/

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