Im Bayerischen Nationalmuseum wird von Donnerstag, 30. Oktober, bis zum 1. März 2026 eine Neuentdeckung erstmals öffentlich ausgestellt. Es handelt sich um das bis vor kurzem unbekannte Schatzbuch des Regensburger Reichsstifts St. Emmeram. Farbenfroh präsentiert der um 1750 entstandene Prachtband mit 72 großformatigen aquarellierten Federzeichnungen den Kirchenschatz der altehrwürdigen Benediktinerabtei. Eindrucksvoll vermittelt er ein anschauliches Bild von der sakralen Prachtentfaltung in der Mitte des 18. Jahrhunderts und stellt somit eine einzigartige historische Quelle aus der Zeit des Rokokos dar.
Schätze aus Kirchen und Klöstern wurden aufgrund ihrer Kostbarkeit bisweilen in aufwändig gestalteten Büchern bildlich dokumentiert. Das Schatzbuch von St. Emmeram ist umso bedeutender, als viele der dort verewigten Gold- und Silberobjekte im Zuge der Säkularisation eingeschmolzen wurden. Einige kostbare Stücke blieben dennoch erhalten und werden zusammen mit prunkvollen liturgischen Gewändern aus luxuriösen Seidenstoffen in der Ausstellung gezeigt.
Geöffnet hat die Ausstellung dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 20 Uhr. An Heiligabend, am Neujahrstag und am Faschingsdienstag, 17. Februar, ist geschlossen. Der Eintritt kostet für Erwachsene regulär 7 und ermäßigt 6 Euro; sonntags zahlt man nur 1 Euro. Für Kinder und Jugendliche ist der Eintritt frei. Zum Museum fahren die U4 und die U5, Ausstieg Lehel, sowie die Tram 16 und der Bus 100, Ausstieg Nationalmuseum/Haus der Kunst.