Vor fast sechs Jahren kam München den Forderungen der Obermenzinger und des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing nach und stellte am S-Bahnhof ein Taubenhaus auf. Das fünf mal vier Meter große Holzhäuschen hat ein großes Einflugloch in Richtung Verdistraße sowie 70 Brutnischen für insgesamt 140 Tauben. Das Ziel der Anlage war Jungtierkontrolle und Brutregulation, sollte aber auch Rückzugsort für die Tauben sein. Dreimal in der Woche schaute Taubenpfleger Stephan Ryba vorbei, brachte Futter und Streu, sah nach kranken Tieren und ersetzte die gelegten Eier durch Plastik- oder Toneier, um die Brut zu regulieren.
Doch nun zog der BA Bilanz. Seit der Inbetriebnahme des Taubenhauses am Obermenzinger Bahnhof hat es in Sachen Verschmutzung des Umfeldes des Bahnhofes Obermenzing keinen nennenswerten Mehrwert erzielt. Vielmehr ist festzustellen, dass die Verschmutzung durch Taubenkot rund um den Bahnhof Obermenzing weiterhin fortbesteht. Hinzukommt ein weiteres, schwerwiegendes Problem: Rund um den Bahnhof hat eine Rattenplage um sich gegriffen.
Die CSU-Fraktion im BA initiierte deshalb den Antrag auf Rückbau des Obermenzinger Taubenhauses, „um die Rattenplage in den Griff zu bekommen“, so der Antrag. „Das große Problem ist, dass rund um das Taubenhaus Futter leicht zu bekommen ist. Das nutzen scheinbar die Ratten. Wir sehen keine andere Möglichkeit, als das Taubenhaus zu entfernen“, erklärte Fraktionssprecher Sven Wackermann.
„Das Problem ist immer die Fütterung“, ergänzte BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang. „Im gesamten Stadtbezirk, nicht nur in Obermenzing, werden immer wieder Tauben gefüttert, ohne das vermehrt Kontrollen stattfinden.“ Auch müssten die Futterplätze zügig abgeräumt werden. „Deshalb profitieren auch Ratten von den Futterplätzen.“ Mehrheitlich nahmen die BA-Mitglieder den Antrag an.