Die Pläne der Stadt zum Bau einer Gemeinschaftsunterkunft für 250 Geflüchtete an der Lochhausener Straße im Grüngürtel am Stadtrand löste bereits einige Proteste in der Nachbarschaft aus. Die gegründete Bürgerinitiative startete eine Unterschriftenaktion und sammelte bisher 4.500 Gegenstimmen.
Hauptgründe für die Ablehnung sind die fehlende Infrastruktur vor Ort, die schwierige Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und die unmittelbare Nachbarschaft zum Reiterhof „Reitschule Birkenhof”. „Pferde sind Fluchttiere. Helle Beleuchtung und Lärm verunsichern die Tiere“, meinte Johann Oberhauser von der Initiative. Zudem würden wöchentlich 180 Kinder auf dem Hof betreut. „Diese Freizeitaktivität ist ernstlich in Gefahr.“
Nun setzte der Bezirksausschuss (BA 22) das Thema erneut auf die Tagesordnung, Grund dafür war die geforderte Stellungnahme zum Bauantrag der Unterkunft. Diese sollen zwei Wohnquader mit den Ausmaßen von 72 x 14 Metern umfassen. „Wir halten den Bau für nicht zulässig“, betonte Robert Brenner (SPD) im BA und verwies auf den Grüngürtel, die nachbarliche Bebauung, die massive Beleuchtung, die am Objekt geplant ist, und die mangelnde Infrastruktur in Lochhausen.
CSU-Fraktionssprecher Manfred Spannagl stimmte dem zu. „Wir sind grundsätzlich gegen diese wuchtige Bebauung an dieser Stelle.” Dagmar Mosch (Grüne) fragte zwar nach den Gemeinschaftsräumen, die als offene und mobile Jugendarbeit nutzbar sein könnte. Aber BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel (CSU) winkte ab. „Das sind Räume für die Geflüchteten und keine öffentliche Einrichtung“, meinte er. „Das Projekt an der Stelle ist einfach unzulässig“, setzte er hinzu. Einstimmig verabschiedete der BA die Stellungnahme zur Ablehnung der Unterkunft.