Traditionell am Totensonntag veranstaltet der Verein „Gedenken im Würmtal e.V“ eine Feier auf dem Gautinger Jüdischen Friedhof mit dem ältesten Holocaust-Mahnmal auf deutschem Boden. Gedacht wird insbesondere den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus sowie denen die kurz nach dem Krieg verstarben und auf dem jüdischen Friedhof in Gauting beigesetzt wurden.
„Ich danke Ihnen alles, dass Sie so zahlreich gekommen sind“, begrüßte Vereinsvorsitzender Hannes Stumpf die Bürgermeister aller Würmtalgemeinden und rund 50 Anwesenden. „Und wir sind froh, dass so viele, viele junge Leute heute hier sind.“ Jürgen Sklarek, zweiter Bürgermeister in Gauting sprach den Wunsch aller aus: „Lassen Sie uns die Hoffnung nie aufgeben und auch angesichts der jüngsten Ereignisse nicht aufhören, Brücken zu bauen. Lassen Sie uns den Mut haben, Hass und Intoleranz entgegenzutreten, wo immer wir dies sehen“, sagte er und dankte dem Verein für das übergroße Engagement in diesem Sinne.
Traditionsgemäß verlesen Schüler der drei Würmtaler Gymnasien die Namen der dort begrabenen Juden. Zudem legen sie nach jüdischen Brauch Totengedenken Steine auf die Gräber. In diesem Jahr wurden nicht nur die Namen der in Gauting Bestatteten vorgelesen. Die Gautinger Gymnasiasten ehrten mit einer Namenslesung auch die am 17. Oktober getöteten ehemaligen Schüler ihrer Partnerschule Givat-Brenner-Regional-Highschool.
„Gerade arbeiten wir an einem Projekt gemeinsam mit der Partnerschule, um die Grabinschriften vom Hebräischen ins Deutsche zu übersetzen“, erzählte der Gautinger Lehrer Markus Greif. „In diesem Sinn wird dieser Friedhof ein Ort der Begegnung von Jugendlichen werden.”
Auch die Ehrengäste Abba Naor und Rachel Salamander ergriffen das Wort und erzählten ihre Familiengeschichte. Salamanders Mutter und Tante wurden in Gauting vor 70 Jahren begraben. „Tief traurig denke ich an die vielen verstorbenen jungen Leute, die zwar das Grauen überlebten, aber nicht das Überleben überlebten“, sagte sie, „so wie meine Mutter und meine Tante. Im Namen der Verstorbenen und ihrer Familien danke ich Ihnen, dass Sie ihrer gedenken.“
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