Das Bahnhofsgebäude Neuaubing steht unscheinbar an der Bahnstrecke aus München in Richtung Westen. Anbauten für Fahrradabstellplätze, Ticketautomaten und die Überdachung der Treppe verdecken das Gebäude. Genutzt wird es von verschiedenen Gewerbemietern. Eine Nutzung im Sinne des Bahnhofsverkehrs passiert schon lange nicht mehr. Dennoch hat das Bahnhofsgebäude eine lange Geschichte, die mit einem Antrag der CSU im Bezirksausschuss 22 (BA) erneut ins Licht gerückt wird.
Der Antrag forderte, „das Bahnhofsgebäude in Neuaubing auf eine Denkmalschutzeigenschaft hin zu prüfen“. Damit soll Schutz und Restaurierung des Gebäudes erreicht werden. Vor allem will der BA vermeiden, dass dem Neuaubinger Bahnhof das gleiche Schicksal wie dem Aubinger Pendant widerfährt – nämlich Abriss.
Die Bahnstrecke aus München kommend über Pasing nach Aubing wurde übrigens von Prinzregent Luitpold im Juni 1900 genehmigt und mit drei Millionen Mark veranschlagt. Im November 1905 ging der Halteplatz „Centralwerkstätte Aubing“ in Betrieb, bekam ein Jahr später ein Toilettengebäude und Unterstände. Noch einmal zwei Jahre später errichteten die Bayrischen Staatsbahnen das zweistöckige Empfangsgebäude und benannte den Halt in „Bahnhof Neuaubing“ um.
Bis in die späten Neunziger waren das Ausbesserungswerk, Kiesgrube und Gas-Tanklager an den Bahnhof angebunden und begründeten den wichtigen Verkehrspunkt und Umschlagplatz. Heute werden die Verbindungsgleise zwar nicht mehr genutzt, aber dafür spielt der Bahnhof eine wichtige Rolle im Personenverkehr.
„Wir sollten großen Wert darauflegen, dass das Gebäude geschützt bleibt“, erklärte Antragsinitiator Sebastian Kriesel. Die BA-Fraktionen konnten mit dem Antrag mitgehen und verabschiedeten ihn einstimmig.