Kurt Landauer hat Fußballgeschichte geschrieben. Unter seiner Präsidentschaft gewinnt der FC Bayern 1932 seine erste Deutsche Meisterschaft. Doch 1933 wird er als Jude gezwungen zurückzutreten, 1938 nach Dachau deportiert; später kann er in die Schweiz fliehen. Vier seiner sechs Geschwister werden in der Schoa ermordet. Doch nach dem Krieg kehrt er nach München zurück, auch zum FC Bayern.
Von Kurt Landauers Privatleben war nur wenig bekannt. Ein wiederentdeckter Briefwechsel mit seiner späteren Frau Maria Baumann zeigt nun den Menschen hinter der Legende. Unter der Adresse https://stories.juedisches-museum-muenchen.de/kurt-landauer erhält man Zugang zu äußerst interessanten Einblicken nicht nur über Landauers Leben, sondern auch über die Geschichte der schlimmen Zeit der Nazi-Herrschaft.
Die Briefe schrieb Landauer, der übrigens bereits 1913 zum ersten Mal Präsident des FC Bayern München war, aus dem Exil in der Schweiz. 2018 erhielt das Jüdische Museum München den Briefnachlass und veröffentlichte ihn 2021 in Form einer kommentierten Buchausgabe. In einem digitalen Storytelling sind nun erstmals Zitate aus den Briefen und neues Bildmaterial online zugänglich.