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Veröffentlicht am 03.09.2025 13:47

Die Verwendung des Feuers – Fluch und Segen zugleich

Herbstliche Stimmung im Freilichtmuseum. (Foto: Markus Wasmeier)
Herbstliche Stimmung im Freilichtmuseum. (Foto: Markus Wasmeier)
Herbstliche Stimmung im Freilichtmuseum. (Foto: Markus Wasmeier)
Herbstliche Stimmung im Freilichtmuseum. (Foto: Markus Wasmeier)
Herbstliche Stimmung im Freilichtmuseum. (Foto: Markus Wasmeier)

Vielleicht haben Sie uns in den vergangenen Tagen besucht und sind durch das Lager unserer Zeitreisenden geschlendert. Die Darsteller hatten diverse Epochen unserer Geschichte dargestellt und dabei konnten Sie sicher entdecken, dass offenes Feuer im damaligen Leben ein wichtiges Hilfsmittel war. Schon unsere Vorfahren wussten noch bevor sie sesshaft waren das Feuer zu nutzen. Es machte den Verzehr von Fleisch überhaupt erst möglich und trug somit entschieden zur Entwicklung bei. Auch zum Salzsieden oder zur Bearbeitung von Metall war das Feuer unabdingbar. Aber das Licht des Feuers wirft gleichzeitig auch Schatten. Die Kraft der Flammen konnte sich nämlich auch in das Gegenteil verkehren und riesige Katastrophen verursachen. Es passierten immer wieder Unfälle denn wie gesagt, offene Flammen waren allgegenwärtig, was Sie bei uns im Freilichtmuseum noch heute erleben können. Wenn wir im altbayerischen Dorf zum Beispiel unsere Bierfässer pichen, also mit neuem Pech auskleiden, müssen Sie zuvor ausgebrannt werden. Wir passen sehr gut dabei auf und es ist eine vergleichbar überschaubare Zahl an Fässern. Aber Sie können sich vielleicht vorstellen, dass es dabei früher durchaus immer wieder einmal zu Bränden kam.

Die Kraft des Feuers zähmen

Auch in den Schmieden sprühten die Funken und obwohl die Handwerker den Umgang mit dem Feuer gewohnt waren und die Schmieden baulich gut geschützt waren, blieb ein bestimmtes Risiko. Dazu kamen die vielen offenen Lichter, die zur Beleuchtung der privaten Räumen verwendet wurden.Die Bauweise der Städte war sehr eng und viele Gebäude waren aus Holz. Geriet hier etwas in Brand, konnte sich das Feuer rasant ausbreiten. Deswegen war eine Feuerwache unabdingbar. In den Städten übernahm dies der Türmer. Außerdem gab es eine strenge Gesetzgebung und später wurde dann zum Beispiel vorgeschrieben, dass die Häuser aus Stein gebaut werden müssen. War das Unglück nun aber einmal passiert, musste schnell gehandelt werden. Man verpflichtete bestimmte Berufsgruppen und Zünfte zum Helfen. Zum Beispiel verfügten Brauer oder Schäffler über geeignete Behältnisse um mit Wasser zu löschen. Aber auch mit mit breiten Lederriemen wurde auf die Flammen geschlagen. Insgesamt war es aus heutiger Sicht wohl ein sehr verzweifeltes Unterfangen. Schläuche und Leitern kamen erst später zum Einsatz. Übrigens haben wir im Freilichtmuseum einen kleinen Spritzenwagen, da können Sie sich selbst ein Bild machen welche Gerätschaften früher zur Verfügung standen. Unser Spritzenwagen ist eher klein und konnte mit Muskelkraft bewegt werden. Für größere Wägen benötigte man vor der Motorisierung Zugtiere, meist Pferde. Es war ein großer Aufwand sie in aller Eile in der Nacht einzuspannen, außerdem waren die Tiere von der Arbeit am Tag erschöpft. Deshalb dürfen wir uns heute glücklich schätzen, dass mit den freiwilligen Feuerwehren, die es fast in jedem Ort gibt und den Berufsfeuerwehren in großen Städten die Versorgung an Brandbekämpfern sehr gut organisiert ist. Dafür auch ein Dankeschön an dieser Stelle! Und Sie werden bei Ihrem nächsten Besuch im Freilichtmuseum bestimmt einen anderen Blick auf die vielen Feuerstellen im altbayerischen Dorf haben. Übrigens, eine davon befindet sich in der Brauerei und eine andere ist unser Brotofen! Und was an diesen beiden Orten mit der Kraft des Feuers entsteht, können Sie bei uns im altbayerischen Wirtshaus „Zum Wofen“ probieren oder im Museumsladerl kaufen und mit nach Hause nehmen. Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Ich freue mich auf Ihren Besuch!
Ihr Markus Wasmeier

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