Nachdem die Büschl-Gruppe für Bau und Betrieb des Großmarkts keinen Investor gefunden hat, ist das Neubauprojekt für den Großmarkt erst mal geplatzt. Klar, dass dieses Thema in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Sendling (BA 6) heiß diskutiert wurde und gleich mehrere Anträge der Fraktionen generierte.
Mit deutlicher Mehrheit im Bürgergremium abgelehnt wurde der Vorschlag der FDP, die eine Verlagerung des Großmarktes an den Stadtrand vorschlägt. „Geredet wird schon seit 20 Jahren von einer neuen Halle. Das ist jetzt der dritte Anlauf, einen neuen Großmarkt zu bauen. Es funktioniert wohl nicht in Sendling”, erläutert Rene Kaiser von der der FDP den Antrag. Zudem werde auf den Fluren des Rathauses bereits Aubing als Standort favorisiert.
Seine Fraktion im Bürgergremium will für das Areal ein städtebauliches Gesamtkonzept, das ergebnisoffen die Entwicklung einer Kulturmeile zwischen HP8 und Volkstheater prüft. Zudem solle auf dem heutigen Gasteig-Gelände freifinanzierte Wohnbebauung ein modernes Kulturzentrum am Großmarkthallen-Areal gegenfinanzieren. Doch genau das lehnen alle anderen Fraktionen im Bürgergremium ab.
Die Grünen wiederum fordern in ihrem Antrag das Kommunalreferat auf anzustreben, dass das Grundstück und ggf. Betriebe in städtischer Hand bleiben. Und sie wollen ein Konzept, das der Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln dient, aber nicht dem Umschlag. „Ist der Großmarkt oft nur ein Umschlagplatz, und wie viel davon geht eigentlich an die Münchner Gastronomie?”, fragt Dagmar Irlinger von den Grünen.
Im Antrag der SPD wird das Kommunalreferat der Stadt München aufgefordert, noch in diesem Jahr zu einem Runden Tisch mit dem Bezirksausschuss und den Händlern einzuladen. Dabei soll es um „sinnvolle Konzepte bezüglich der weiteren Nutzung des Großmarkthallen-Areals” gehen. Louisa Pehle von der SPD erhofft sich davon mehr Transparenz und „Infos für den BA, die Händler und die Menschen vor Ort”.
Basis des Antrags ist das Bekenntnis, dass der Großmarkt in Sendling bleiben soll. Daher wurde dieser auch mit großer Mehrheit verabschiedet
Klare Worte fand der BA-Vorsitzende Markus Lutz (SPD): 2017 hätte man für etwa 130 Millionen Euro eine neue Großmarkthalle bauen können. Aber man habe der Stadtrat „eine fatale Fehlentscheidung” getroffen, als man dies unterließ und sich stattdessen für eine Lösung mit privaten Investoren entschied.