Führung durch das DHL-Briefzentrum in Germering

Fabian Miesel erklärt wie im DHL-Briefzentrum die Post sortiert wird. (Foto: pst)
Fabian Miesel erklärt wie im DHL-Briefzentrum die Post sortiert wird. (Foto: pst)
Fabian Miesel erklärt wie im DHL-Briefzentrum die Post sortiert wird. (Foto: pst)
Fabian Miesel erklärt wie im DHL-Briefzentrum die Post sortiert wird. (Foto: pst)
Fabian Miesel erklärt wie im DHL-Briefzentrum die Post sortiert wird. (Foto: pst)

Bis zu zwei Millionen Briefe werden täglich im Briefzentrum der Deutschen Post DHL im Gewerbegebiet Germeringer Norden verarbeitet. Das Brief-Logistikzentrum ist für die Postleitzahl-Bereiche mit den Anfangsziffern 80, 81 und 82 zuständig und ersetzt seit Frühjahr 2024 die Niederlassungen in Starnberg-Schorn und in der Münchner Arnulfstraße. Dabei reicht das Gebiet von den Stadtvierteln der Landeshauptstadt München über das südliche Umland, das Fünfseenland, Fürstenfeldbruck, bis hinunter ins Voralpengebiet mit Weilheim, Peißenberg und Garmisch-Partenkirchen. Zum ersten Mal öffnete die Post ihre Türen für eine Führung. Eingeladen hatte die Stadt Germering im Rahmen der Reihe „Hereinspaziert“.

„Das ist ein XXL-Briefzentrum“, sagt Abteilungsleiter Fabian Miesel in der riesigen Halle. Überall stapeln sich Behälter und Rollcontainer, gefüllt mit tausenden Sendungen. Schlepper fahren mit gelben Postkisten voller Briefe vorbei. Über den Köpfen laufen Förderbänder. „Dreieinhalb Kilometer lang”, weiß Miesel. 43 Spezialmaschinen übernehmen das Sortieren – sie heißen Multiformatsorter oder Integrierte Lese- und Videokodiermaschine. Sie lesen die Leitcodes und Adressen, sortieren die Briefe nach Zielort, lassen sie in Fächer fallen, auf denen Berlin, Hamburg oder Starnberg steht. Von dort kommen sie nach weiteren Stationen in Container und am Schluss in den passenden Sprinter. Post für fernere Regionen oder ins Ausland fährt zunächst nach Niederaula, wo sie weiterverteilt wird. „Das liegt in der Mitte von Deutschland“, sagt Miesel.

„Spätestens um sieben muss die Post raus”

In der Briefordnerei werden unterschiedlich große Sendungen, Päckchen und Sonderformate sortiert. Viele Briefe müssen erst richtig gedreht werden – mit dem Adressfeld nach oben. In einer anderen Abteilung wird stichprobenartig geprüft, ob die Post korrekt frankiert ist. Etwa drei bis vier Prozent der eingehenden Sendungen sind unleserlich. Dann versuchen Mitarbeiter, die Anschriften zu entziffern. „Unsere Maschinen erkennen die Adressen aber extrem gut“, sagt Miesel. Nur Glitzer- und Goldschrift auf Weihnachtskarten bringt sie durcheinander. In Germering befindet sich außerdem eines von vier Zentren, in denen Nachsendeaufträge bearbeitet werden. Rund 900 Mitarbeiter arbeiten im Schichtbetrieb. Gearbeitet wird fast rund um die Uhr, nur zwischen Samstagabend und Sonntagfrüh stehen die Bänder still. Damit keine Langeweile aufkommt, rotieren die Mitarbeiter innerhalb der Schicht. Trotzdem herrscht Zeitdruck. „Spätestens um sieben Uhr muss die Münchner Post raus“, erklärt Miesel. „Sonst stehen die Fahrzeuge im Berufsverkehr.”
Auch an der Post geht der Wandel nicht vorbei. Immer weniger Menschen schreiben Briefe. „Das geht schneller zurück als erwartet“. Dafür wächst das Paketaufkommen. Die Post reagiert darauf: Künftig sollen Brief- und Paketzustellung enger verzahnt werden. „Es wird kommen, dass die Paketzusteller auch Briefe verteilen“, sagt Miesel. Schon heute gilt das für die kleinen DHL-Päckchen, die als Briefe zählen. Und Briefe sollen in Zukunft nachverfolgt werden können – wie Pakete.

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