Die Freiwillige Feuerwehr Gauting blickt auf ein ereignisreiches und arbeitsintensives Jahr 2024 zurück. Mit insgesamt 197 Einsätzen und über 12.000 Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit war die Feuerwehr Gauting stärker gefordert als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Das ging aus einem Bericht von Kommandant Alexander Jung bei der Jahreshauptversammlung hervor.
Das vergangene Jahr war geprägt von zahlreichen Herausforderungen für die Gautinger Feuerwehr. Mit 33 Bränden, 17 Verkehrsunfällen, 22 Unwettereinsätzen sowie einer Vielzahl technischer Hilfeleistungen und Wohnungsöffnungen bewältigten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte ein breites Spektrum an Aufgaben.
Die Feuerwehr Gauting war nicht nur innerhalb des eigenen Einsatzgebiets aktiv, sondern wurde 21 mal in die Ortsteile und auch elfmal in benachbarte Gemeinden alarmiert. Gleichzeitig erhielt sie bei mehreren Einsätzen selbst Verstärkung durch Kräfte aus dem Ortsgebiet sowie aus umliegenden Feuerwehren. Neben der Einsatztätigkeit investierte die Feuerwehr über 12.000 Stunden in Ausbildung, Übungen, Gerätewartung und Verwaltung.
Die Nachwuchsarbeit spielte auch 2024 eine zentrale Rolle: 29 Jugendliche engagierten sich in der Jugendgruppe, von denen bereits fünf mit Einsatzzulassung aktiv in den Dienst eingebunden sind. Ein wichtiger Meilenstein war die Einführung der landkreisweiten modularen Truppausbildung (MTA), die auf dem bereits in Gauting erfolgreich etablierten Ausbildungskonzept basiert und mit Unterstützung der Gautinger Feuerwehr durch die Kreisbrandinspektion weiterentwickelt wurde. Sie stellt nun eine standardisierte und qualitativ hochwertige Ausbildung für den Feuerwehrnachwuchs im gesamten Landkreis sicher.
Zahlreiche Lehrgänge wurden erfolgreich absolviert – von der Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger bis zum Zugführer. Zudem legten über 40 Feuerwehrangehörige Leistungsabzeichen und Wissenstests mit Erfolg ab.
Neben den operativen Herausforderungen ist die räumliche Situation der Feuerwehr Gauting weiterhin ein großes Problem, erklärte Kommandant Alex Jung. „Trotz umfangreicher Eigeninitiative und Umstrukturierungen platzt das Feuerwehrhaus aus allen Nähten. Der Auszug der Polizei und die damit zusätzlichen Räumlichkeiten werden die Platzprobleme nur minimal lösen“. Das bestehende Gebäude, Baujahr 1937, das im Laufe der Jahrzehnte mehrfach umgebaut wurde, ist als Feuerwehrhaus nur bedingt geeignet und kann durch weitere Anpassungen lediglich als temporäre Notlösung dienen. „Ein dringend erforderlicher Neubau kann nicht weiter aufgeschoben werden”, betonte Jung. Laut Finanzplan der Gemeinde sei dieser für 2030 vorgesehen, doch bislang seien keine konkreten Maßnahmen erkennbar.
Im Jahr 2023 wurde eine detaillierte Standortanalyse für zwei mögliche Grundstücke durchgeführt (Münchener Straße 18 und Postwiese). Nach weiteren Abstimmungen mit der Regierung von Oberbayern zeigte sich das bestehende Grundstück als die einzig sinnvolle Lösung. Die favorisierte Version des Neubaus sieht eine Doppelhalle mit zwei Obergeschossen vor. „Um diesen Plan bis 2030 zu realisieren, müssen jetzt dringend vorbereitende Maßnahmen getroffen werden“, mahnt Kommandant Alexander Jung. Die Feuerwehr Gauting appelliert an die Gemeinde, den begonnenen, aber ins Stocken geratenen Prozess wieder aufzunehmen, um eine nachhaltige Lösung für das dringend benötigte neue Feuerwehrhaus zu schaffen.
„Die Feuerwehr Gauting lebt von ihrer Einsatzbereitschaft, vom Gemeinschaftssinn und vom unermüdlichen Einsatzwillen jedes Einzelnen“, betonte Kommandant Alexander Jung. „Das Ehrenamt ist das Fundament unserer Feuerwehr. Ich danke allen Mitgliedern, ihren Familien, Unterstützern und Spendern, die mit ihrem Engagement, ihrer Zeit und ihrer Hilfe dieses Fundament Tag für Tag mittragen“, so Vorsitzender Martin Strasser zum Abschluss der Versammlung.