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Veröffentlicht am 11.09.2025 15:02

Kastag im altbayerischen Dorf - So viel Verschiedenes steckt in der Milch

Frischkäse beim Abtropfen. (Foto: Markus Wasmeier)
Frischkäse beim Abtropfen. (Foto: Markus Wasmeier)
Frischkäse beim Abtropfen. (Foto: Markus Wasmeier)
Frischkäse beim Abtropfen. (Foto: Markus Wasmeier)
Frischkäse beim Abtropfen. (Foto: Markus Wasmeier)

„Der Kas is bissn!“, so sagt man in Bayern, wenn etwas vorbei und abgeschlossen ist. Es gibt noch mehr Redewendungen, wie „so ein Kas“ und weitere. Wenn ein Begriff in der Sprache oft in solchen Sprüchen eingesetzt wird, dann bedeutet das immer, dass er allgegenwärtig war. Und beim Käse kann man das mit Fug und Recht behaupten. Käse war in der Regel ein billiges und reichlich verfügbares Lebensmittel. Auf den Almen wurde die Milch zum Beispiel direkt in Käse verarbeitet, der Haltbarkeit wegen. Dieser sogenannte Graukäse war erst einmal nichts besonderes. Aber nicht nur Käse wurde aus der Milch gewonnen, auch der Rahm war ein wertvoller Rohstoff. Aus ihm wurde durch stampfen oder rühren Butter hergestellt.
Woher der Begriff „Alles in Butter“ kommt habe ich Ihnen ja letztens bereits erzählt, wenn Sie aber mehr über die Möglichkeiten, die in der Milch stecken wissen wollen, dann sind Sie bei unserem Kastag am 21. September genau richtig. Da erfahren Sie nämlich nicht nur alles über Redewendungen rund um Milch, Butter und Käse, sondern viel wichtiger, Sie bekommen Einblick in die Käsezubereitung. Und da gibt es unzählige Variationen. Was ich eingangs erwähnt habe, dass der Käse erst einmal ein billiges und einfaches Lebensmittel war, ist eben nur der Anfang der Geschichte. Schon mit ein paar frischen Kräutern lassen sich aus dem einfachen Frischkäse sehr abwechslungsreiche Käsespezialitäten zaubern. Und selbstverständlich gibt es dann noch diverse Formen der Veredelung. Angefangen von der monatelangen Lagerung unter bestimmten Temperatur und Klimabedingungen bis hin zur Veredelung mit Schimmelpilzen. Es gibt Käsesorten, die in ehemaligen Salzbergwerkstollen gelagert werden und dadurch ein bestimmtes Aroma annehmen, andere werden in Kellern gereift, wo bestimmte Hefepilze zur Verfeinerung beitragen. Aber es muss nicht immer feucht und kühl sein, es gibt auch Sorten, die in gut durchlüfteten Lagerräumen ihr spezielles Aroma entwickeln.
Sie sehen, Käse ist nicht einfach nur Käse, sondern ein hoch entwickeltes Kulturgut. Bei uns im Freilichtmuseum können Sie dem ganzen Prozess, von der Kuh auf der Weide bis hin zum Käse auf dem Brotzeitteller nachspüren. Auf der Alm, die hoch oben am Rande des altbayerischen Dorfes steht, bekommen Sie einen Eindruck vom einfachen Leben der Senner, Sennerinnen und Hütebuben. Unter kargen Bedingungen haben sie die Kühe beaufsichtigt, gemolken und den frischen Graukäse ins Tal getragen.Und unten in unserem Dorf erleben Sie am Kastag hautnah, wie diese Handgriffe vonstatten gingen. Das Buttern können unsere Besucher auch selbst mit einem kleinen Glas Rahm ausprobieren und Sie werden feststellen, wie viel Arbeit in einem kleinen Stück Butter wirklich steckt.

Käse ist nicht gleich Käse

Unserer Käser zeigen Ihnen wie der Käsebruch in die Formen gefüllt wird, aus denen dann die Käselaibe entstehen und vieles mehr. Besuchen Sie uns und lassen Sie sich begeistern von einem Handwerk, mit dem die meisten von uns wohl täglich in Berührung kommen und wir doch nur selten darüber nachdenken. Selbstverständlich verwöhnt Sie unser altbayerisches Wirtshaus auch am Kastag mit allerlei bayerischen Schmankerln. Und ich sage Ihnen, oft sind es die einfachen Dinge, die nach so einem Tag im Freilichtmuseum besonders wirken. Was glauben Sie, wie gut das frische Schwarzbrot unseres Museumsbäckers mit etwas Butter oder Käse schmeckt? Und dazu vielleicht noch unser selbstgebrautes Museumsbier, dann bleiben keine Wünsche mehr offen. Nutzen Sie die Gelegenheit an unserem Kastag den goldenen Herbst bei uns in der Natur zu verbringen. Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Ich freue mich auf Ihren Besuch!
Ihr Markus Wasmeier

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