„Was sich hier täglich abspielt, ist ein Chaos“, so beschreibt eine Stadtteilbewohnerin die Lage in der Laimer Röhre. Anhaltend wenden sich Bürger an ihren Bezirksausschuss Laim (BA 25) und beklagen oder ärgern sich über den Rad- und Fußverkehr in der Unterführung, die unter den Gleisen am Laimer Bahnhof hindurchführt und die Stadtbezirke Laim und Neuhausen-Nymphenburg miteinander verbindet. „Betrüblich“ sei die Situation, stimmt der BA auch der aktuellen Bürgerbeschwerde zu. Ändern aber wird sich das voraussichtlich erst einmal nicht. Dennoch will sich der BA noch einmal an das Mobilitätsreferat (MOR) wenden.
Als „genervte Anwohnerin und täglich geplagte Nutzerin der Laimer Röhre“ wende sich die Frau an den örtlichen Bezirksausschuss (BA), wo sie auf Hilfe hofft. Um zur Bushaltestelle zu gelangen, durchquere sie täglich zwei Mal die Röhre, ebenso ihr neunjähriger Sohn. Alleine jedoch sei dies „ein Unding“, weswegen die Eltern ihren Sohn täglich an der Bushaltestellte abholten.
„Jetzt, da die Wotanstraße auch noch Einbahnstraße ist, ist es noch schlimmer, da jetzt noch mehr Menschen durch die Röhre müssen, um zu ihrem Bus zu kommen, da ja auch die Linie 51 und 151 auf der anderen Seite fahren“, erklärt die Bürgerin. Den BA Laim bittet sie daher darum, sich dafür einzusetzen, dass Radfahrer in der Röhre künftig absteigen und ihr Rad schieben sollten. „Man weiß als Fußgänger nicht mehr, wohin man ausweichen soll “, klagt sie.
Im BA Laim ist die Problemlage bekannt und immer wieder Gegenstand von Anträgen und Anfragen bei der Stadtverwaltung sowie bei der Deutschen Bahn (DB). Vergeblich hatte man in der Vergangenheit nach Lösungen gesucht, um die baustellenbedingte, temporäre Wegeführung in der Unterführung zu entschärfen. Denn für Fußgänger wie auch Radfahrer ist es auf dem gemeinsamen Weg, der in beide Richtungen zu nutzen ist, besonders eng und damit konfliktreich.
Daher war auch schon über eine klare Trennung von Fuß- und Radwegbahn diskutiert worden. Nachdem aber bei getrennten Bahnen die Regel der Schrittgeschwindigkeit für Radfahrer aufgehoben würde, entschied man sich dagegen. Denn auch wenn die gebotene Schrittgeschwindigkeit vor Ort kaum beachtet würde, so könnte die offizielle Aufhebung doch schlimmeres zur Folge haben, so die Befürchtung im BA, nämlich ein ganz regelkonformes Durchrasen der Räder.
Auch eine Sperrung der Röhre für den Radverkehr war im BA erwogen worden, ebenso wie im Nachbar-BA Neuhausen-Nymphenburg. Nachdem aber die Trasse eine wichtige Radwegverbindung zwischen Norden und Süden darstellt, ließ man sie für Radfahrer bislang noch offen.
Das Bürgeranliegen will der Unterausschuss (UA) Mobilität im BA Laim nun noch einmal zum Anlass nehmen, um sich erneut über die Lage in der Laimer Röhre zu besprechen. Auch leitet man das Bürgerschreiben an die Verkehrsbehörde, das Mobilitätsreferat (MOR), weiter. Die Situation im Tunnel, so UA-Vorsitzender Christian Hartranft, werde sich irgendwann einmal bessern, „spätestens, wenn die Umweltverbundröhre (UVR) fertig ist“. Diese entsteht in Verbindung mit dem Bau der 2. Stammstrecke. Ihre Inbetriebnahme ist nach Bauverzögerungen aktuell für das Jahr 2028 datiert.