Veröffentlicht am 11.06.2025 14:42

Mit den Kelten in die Hallstattzeit - Geschichte lebendig und hautnah erleben


Von Markus Wasmeier
Das altbayerische Dorf in saftigem Grün.  (Foto: Markus Wasmeier)
Das altbayerische Dorf in saftigem Grün. (Foto: Markus Wasmeier)
Das altbayerische Dorf in saftigem Grün. (Foto: Markus Wasmeier)
Das altbayerische Dorf in saftigem Grün. (Foto: Markus Wasmeier)
Das altbayerische Dorf in saftigem Grün. (Foto: Markus Wasmeier)

Um das flüssige Gold dreht es sich am Sonntag noch bei unserem Tag der Bienen. Denn Zucker war ein Importprodukt aus Amerika und erst im ausgehenden 18. Jahrhundert wurde der Zucker durch den Anbau der Zuckerrübe erschwinglicher. Honig war deshalb sehr gefragt aber auch die anderen Erzeugnisse der Biene, wie etwa das Wachs war sehr wertvoll. Noch wertvoller war dann allerdings das weiße Gold, wir kommen also vom süßen nun um salzigen. Salz ist lebensnotwendig und war ein wichtiges Handelsgut, dass teilweise sogar mit Gold aufgewogen wurde. Handelsrouten entstanden, an Land aber auch zu Wasser. So findet man in zahlreichen Städten entlang der Flüsse einen Salzstadel wie zum Beispiel in Regensburg, Landshut oder Traunstein. Aber wir gehen in der Geschichte sogar noch weiter zurück und zwar in die Hallstattzeit, von der man ab etwa 800 v. Chr. spricht.
Die Epoche wurde nach dem Ort Hallstatt benannt, nahe dem man bedeutende Ausgrabungen machte. Die dort lebenden Kelten nutzten sowohl Bergwerke um das Salz direkt abzubauen, als auch die Technik des Salzsiedens, um salzhaltiges Wasser, die Sole, zu verdunsten und so das Salz zu gewinnen. Durch das Salz kam die Region durch Handel zu Reichtum und damit verbunden auch sozialen und kulturellen Errungenschaften. Es wurden bei Grabungen sogar griechische und etruskische Keramiken gefunden, die darauf hindeuten, dass der Handel aus dem heutigen Oberösterreich bis in den Mittelmeerraum stattfand.

Salz wird auch als weißes Gold bezeichnet

Durch den Wohlstand entwickelten sich in der Region auch andere Handwerkskünste, wie etwa die Schmuckherstellung, was ebenfalls durch Funde in Gräbern belegt ist.
Zu uns kommt am kommenden Donnerstag eine Gruppe von Geschichtsinteressierten, die sich zur Aufgabe gemacht haben, diese Zeit möglichst exakt wieder lebendig werden zu lassen. So fertigen sie Kleidungsstücke, Handwerkszeug aber eben auch Schmuck in der Art der Kelten. Sie bezeichnen sich als »Sippe« und werden für vier Tage ihr Lager bei uns im altbayerischen Dorf aufschlagen, so wie es die Kelten auch hätten machen können. Und natürlich spielt das Salz dann eine zentrale Rolle. In kleinen Tiegeln wird die Sole im Lager gesiedet und so das weiße Gold gewonnen. Sie können also hautnah erleben, wie die Kelten vor über 2000 Jahren an diesen begehrten Rohstoff kamen und wie viel Aufwand dahintersteckt. Gleichzeitig können Sie den Geschichtsdarstellern über die Schulter schauen, beim Salzsieden oder wie sie Schmuck herstellen und Metall mit ihren – für damalige Zeit – weit entwickelten Werkzeugen bearbeiten. Lassen Sie sich diese Möglichkeit nicht entgehen und nutzen Sie das verlängerte Wochenende an Fronleichnam für einen Ausflug an den Schliersee und gleichzeitig in die Geschichte! Und keine Angst, wenn auch an diesen Tagen im Freilichtmuseum viel Salz im Spiel ist, in unserem altbayerischen Wirtshaus »Zum Wofen« wird behutsam gewürzt und Sie werden mit allerlei bayerischen Schmankerl aus der Küche verwöhnt, ohne Gefahr zu laufen, dass hier etwas versalzen wäre. Dazu servieren wir unser frisch gebrautes Museumsbier oder die hausgemachte Kräuterlimonade. Lassen Sie die Pfingstferien entspannt mit der Familie ausklingen und entdecken Sie die Geheimnisse der Hallstattzeit bei uns im Museumsdorf.

Ich freue mich auf Ihren Besuch,
Ihr Markus Wasmeier

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