„Der Ebersberger Forst – eine Schatztruhe der Artenvielfalt“ war der Titel der Waldwanderung der Bürgerinitiative St2080 Forstinning und Moos e.V. dieses Jahr – im direkten Bezug zum Volksbegehren „Artenvielfalt“. Der lang ersehnte Regen machte für ein paar Stunden Pause und so konnten die Teilnehmer bei Sonnenschein mit Dr. Heinz Utschig (Forstbetriebsleiter der Bayrischen Staatsforsten) im Forst spazieren gehen.
Die Veranstaltung fand im Rahmen der BayernTour Natur statt. Zum Thema Volksbegehren fragte Dr. Utschig die 40 bis 50 Besucher gleich zu Anfang: „Wer weiß, was zum Thema Wald im Volksbegehren steht?“ nach kurzer Ratlosigkeit beantwortet Dr. Utschig die Frage selber: „Es steht nur ein Satz drin, aber der hat es in sich!“ Die Forstwirtschaft habe die Vorschriften des Waldgesetzes für Bayern und die sonstigen für sie geltenden Regelungen zu beachten, wobei im Staatswald das vorrangige Ziel zu verfolgen sei, die biologische Vielfalt des Waldes zu erhalten oder zu erreichen. „Welchen Einfluss der Wortlaut vorrangiges Ziel auf die weitere Bewirtschaftung haben wird, kann aber noch keiner sagen.“
In weiteren einleitenden Worten betonte Dr. Utschig zudem, dass der Ebersberger Forst schon lange kein „Fichten-Stangerl Wald“ mehr sei, sondern bereits vor 40 Jahren der Umbau zu einem zukunftsfähigen Mischwald begann, welcher von der jetzigen Förstern Schritt für Schritt fortgesetzt wird. Auch das Feuchtbiotop, welches nach kurzem Marsch entlang einer Rückegasse zwischen den Bäumen auftauchte, wurde bereits vor über 40 Jahren hier angelegt. Herr Würfel, der örtliche Förster, verwies darauf, dass die Wasserstelle zwar damals für die Wildscheine und Rehe angelegt wurde, aber für die Bayrischen Staatsforsten die Förderung der Artenvielfalt sehr wichtig ist und so in den letzten Jahren weitere Feuchtbiotope angelegt wurden.
Weiter ging es zu einem Waldstück mit Mischwald, das durch seinen alten Baumbestand und seiner Artenvielfalt mit über 15 verschiedenen Baumsorten beeindruckte. Hier erläuterten die Waldspezialisten den wissensdurstigen Besuchern die Auswirkungen des Klimawandels. Die Absicht sei, durch Artenvielfalt die Auswirkungen der Temperaturveränderung abzumildern, und dass zum Beispiel selbst die Buche einer Temperaturerwärmung nicht so standhält wie eine Eiche. So konnten die Teilnehmer bei einer Lichtung mit 120-jährigen Eichen erst richtig den Wert des dortigen Baumbestandes erkennen. Während der gesamten Veranstaltung gab es stets einen regen Informationsaustausch zwischen den Teilnehmern und den beiden Förstern.
Auf die Frage von Teilnehmerinnen gegen Ende der Veranstaltung: „Wann die Förster wissen, ob der Waldumbau bezüglich des Klimawandels funktioniert hat?“ und „ Ob die zahlreichen angedachten Baumaßnahmen im Forst die Arbeit der Förster nicht kaputt machen würden?“ formulierte Dr. Utschig seine Schlussworte so: „ Alle sollten sich bewusst sein, dass man einen Wald nur einmal zerstören kann!“ und „Ob wir einen guten Job gemacht haben und den Wald als Komplettes erhalten konnten, wird erst die übernächste Generation beurteilen können.“ Benjamin Wirth
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