„Was lange währt, wird endlich gut“, begrüßte die Schulleiterin der Grundschule Freiham, Eva Wobido, ihre Schulleiterkollegen, die Schulfamilien, Elternvertreter, Vertreter des BA, des Schulamts, des RBS, des Freistaats und vom Hugendubel bei der feierlichen Eröffnung der Campus-Bibliothek. „Wir hatten viel Geduld. Aber das hat sich gelohnt. Wir haben eine ganz besondere, einmalige Schulbibliothek erhalten.“ Sechs Jahre lang haben sich die vier Schulen am Campus Freiham für ihre Bibliothek eingesetzt. Reserviert dafür war „der schönste Raum am Campus mit viel Platz und Licht, einem Innenhof und herrlicher Aussicht“, ergänzte Thomas Schranner, Schulleiter des Gymnasiums.
Der Raum wurde von der Stadt zur Verfügung gestellt. Um Ausstattung, Mobiliar, Bücher und vor allem die Manpower beim Betreiben der Bibliothek haben sich die Schulen gemeinschaftlich gekümmert. „Danke für die tolle Zusammenarbeit“, so Schranner weiter. „Es ist wunderbar, dass wir diese großartige Zusammenarbeit hier leben dürfen“, meinte auch Susanne Leogrande, Schulleiterin des Förderzentrums. „Das ist einzigartig.“
Von der Organisation der Ausstattung und Bücher zur Überwachung der Lieferungen, Anbringen der Barcodes bis zum Einsortieren haben Lehrkräfte und viele Ehrenamtliche geholfen. Pro Schule hatte ein Verantwortlicher den Hut auf. Am Schluss konnte das Gymnasium aus Mitteln des Ganztagsbetriebs eine 580-Euro-Kraft für die Betreuung und Aufsicht der Bibliothek sichern.
Der Clou der Bibliothek ist das Sortiersystem. Denn die Bücher sind nicht nach Alter, sondern nach Lesekompetenzen gemäß der innovativen Klartext-Systematik mit maßgeblicher Unterstützung der Forschungsgruppe um Prof Richard Sigel von der LMU. Den Kontakt dazu lieferte die Grundschule. „Wir waren zwei Jahre lang Lese-Schule und wurden von der LMU unterstützt. Das haben wir mit der Bibliotheksarbeit fortgesetzt“, meinte Wobido. Denn schon im letzten Schuljahr vor der offiziellen Eröffnung habe die Grundschule die Bibliothek nutzen dürfen.
In der Grundschule wird es ab Ende Oktober eine AG Bibliothek geben, damit die Schüler die Grundkenntnisse der Bibliotheksarbeit, wie Sortieren und Ordnung Halten, lernen können. Die anderen Schulen werden die Bibliothek nun auch klassenweise nutzen können. „Über die Mittagszeit ist für alle offen. Dann kann hier gelernt und gelesen werden“, so Schranner mit Blick auf die gemütlichen Sitzgruppen, Lesesofas und Arbeitsplätze.
Übrigens haben die Schulen schon vor der Eröffnung Campus-Literaturgeschichte geschrieben. Das Buch „Von Luftschlössern, Träumen und Wünschen“ ist das Gemeinschaftsprojekt mit vielen Geschichten von Schülern der verschiedenen Schulen und wurde schon vom Kultusministerium prämiert. Zur Eröffnung erhielten die Schülersprecher der Schulen die symbolische erste Chipkarte. Ganz am Ende hatten die vier Schulen noch einen Wunsch an die Öffentlichkeit. Schranner dazu: „Es sind noch viel mehr Ehrenamtliche willkommen, die hier mithelfen können.“