Es war ein denkwürdiger Start ins Schuljahr 2025/26 für die Grundschule an der Kirchenstraße: Gleich am ersten Tag hatte sich hoher Besuch aus dem benachbarten Maximilianeum angekündigt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Kultusministerin Anna Stolz und der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Florian Herrmann, kamen in die Schule.
Zuerst waren Söder, Stolz und Herrmann zu Gast in der Klasse 2ck, die die hochrangigen Besucher im Stuhlkreis und mit einem Klatschspiel empfing. „Das machen wir im Kabinett jetzt auch”, zeigte sich der Ministerpräsident begeistert. Dann stellten die Schülerinnen und Schüler Fragen, zum Beispiel nach Söders Lieblingsessen („Bratwurst, Döner, hin und wieder Burger mit Pommes”), seinen eher ungeliebten Aufgaben („Sich den Fragen der Journalisten zu stellen...”) oder ob er eine schöne Handschrift habe („Nein! Höchstens damals in der 1. Klasse.”). Sein Lieblingsfach in der Grundschule sei Heimat- und Sachkunde gewesen, ergänzte Söder.
Doch auch politische Fragen kamen nicht zu kurz. Ob er schon immer Ministerpräsident werden wollte, fragte eine Schülerin Markus Söder. Nein, als Kind habe er Fußballspieler werden wollen, berichtete der bayerische Regierungschef - doch der 1. FC Nürnberg habe ihm keine große Karriere in Aussicht stellen können. Für seinen nächsten Berufswunsch - Astronaut - sei er wiederum zu groß gewesen, also habe er eine Laufbahn als Anwalt angestrebt, erzählte der promovierte Jurist. Und dann sei es noch ein langer Weg bis auf den Chefposten des Freistaats gewesen.
Der Hauptgrund aber, warum Markus Söder, Anna Stolz und Florian Herrmann die Haidhauser Grundschule besuchten, war der Hinweis auf die Gemeinschaftsaktion „Sicher zur Schule – sicher nach Hause“. Die Aktion, zu deren Partner die Landesverkehrswacht, die AOK und die Kommunale Unfallversicherung Bayern gehören, rückt seit vielen Jahren die Themen Verkehrserziehung und Schulwegsicherheit in den Mittelpunkt. Denn mit dem Start ins neue Schuljahr machen sich rund 1,76 Millionen Kinder und Jugendliche in Bayern wieder täglich auf den Weg zur Schule - darunter etwa 133.000 Schulanfänger an Grundschulen und Förderzentren, die ihren Weg zunehmend selbstständig bewältigen sollen.
Für die jüngsten Schülerinnen und Schüler ist das zuverlässige Einschätzen von Geschwindigkeiten und Entfernungen oft noch eine Herausforderung. Umso wichtiger ist es, dass ehrenamtliche Schulwegdienste, Eltern und Verkehrsteilnehmer zusammenwirken, um einen sicheren Schulweg zu gewährleisten. In Bayern würden sich aktuell rund 25.000 Ehrenamtliche für sichere Schulwege engagieren, betonte Kultusministerin Anna Stolz.
Vor der Grundschule sprachen Söder, Stolz und Herrmann zunächst einigen langjährigen Schulweghelfern ihren Dank aus, bevor sie sich selbst mit gelben Warnjacken und Kellen ausgestattet an die Kirchenstraße stellten. Ein paar ABC-Schützen aus Haidhausen können nun stolz berichten, dass sie an ihrem 1. Schultag vom Ministerpräsidenten persönlich über die Straße geleitet wurden...