Weihnachtsfestessen geht auch nachhaltig
Alle Jahre wieder stellt sich die Frage nach dem Festessen an Weihnachten. Ob traditionelle Weihnachtsgans, Fisch oder Würstl mit Kartoffelsalat – für alle Festtagsklassiker gibt es nachhaltige Versionen. Für Verbraucher, die Wert auf kulinarischen Genuss legen und während der Festtage mit gutem Gewissen schlemmen wollen, hat die „Projektstelle Ökologisch Essen” des „BUND Naturschutz in Bayern e.V.” Tipps zusammengestellt.
„Wer ein paar grundsätzliche, einfache Dinge beim Einkauf beachtet, der leistet auch an den Festtagen einen wichtigen Beitrag: Für mehr Nachhaltigkeit auf dem Teller, aber auch für den Erhalt unserer bayerischen, kleinbäuerlich strukturierten Kulturlandschaft sowie für den Natur- und Artenschutz“, sagt Sabine Krieger, die stellvertretende Vorsitzende der Kreisgruppe München von „BUND Naturschut” (BN München).
Susanne Kiehl und Anna Becker, die Projektleiterinnen der „Projektstelle Ökologisch Essen” raten zu Folgendem:
- Auch an Weihnachten saisonalen Produkten den Vorzug geben.
Susanne Kiehl, selbst Köchin, empfiehlt, auch im Winter auf saisonales Gemüse zurückzugreifen. „Produkte, die gerade Saison haben, schmecken nicht nur intensiver, sie sind auch gesünder, denn sie enthalten mehr Mineralstoffe und Vitamine als unreif geerntetes und importiertes Gemüse“, erklärt sie. Der Winter werde dabei oftmals unterschätzt, denn er hat kulinarisch einiges zu bieten: Rosenkohl oder Grünkohl sind schmackhafte und gesunde Wintergemüse, Feldsalat oder Chicorée köstliche Wintersalate, Nachspeisen aus gelagerten Äpfeln oder Birnen runden jedes Festtagsmenü ab. Ein zusätzliches Plus: Saisonale Gemüse- und Obstsorten sind oftmals preiswerter. Regionale Erzeuger mit dem Einkauf stärken. - Egal, ob Fleisch, Fisch oder vegetarische Gerichte auf dem Teller landen – wer regionale Bio-Lebensmittel einkauft, tut durch die Vermeidung langer Transportwege nicht nur viel für den Klimaschutz, sondern stärkt die heimischen Landwirte und regionalen Wertschöpfungsketten. Als Beispiel führt Susanne Kiehl die heimische Teichwirtschaft an: „Unsere heimischen Fischarten wie Karpfen, Saibling oder Forelle schmecken köstlich. In Bayern gibt es Bio-zertifizierte Teichwirtschaft, das heißt, die Teiche werden naturnah bewirtschaftet, die gezüchteten Fische werden in bester Qualität geliefert und kurze Transportwege sind garantiert.“
Bio-Landwirtschaft sorgt für Tierschutz und gute Qualität
Tiere aus biologischer Kreislaufwirtschaft haben wesentlich mehr Platz zur Verfügung als in der konventionellen Tierhaltung. Antibiotika, die in der industriellen Tierhaltung in großem Maßstab eingesetzt werden und inzwischen zu bedrohlichen Antibiotika-Resistenzen führen, sind hier nur unter strengen Auflagen erlaubt. Der Einsatz synthetischer Pestizide ist im ökologischen Landbau verboten ebenso wie das Verwenden mineralischer Dünger. „Bio-Siegel unterliegen in jeder Handelsstufe strengen Kontrollen und garantieren Bio-Qualität. Mit dem Griff auf biologisch erzeugte Lebensmittel treffen Verbraucher*innen eine wichtige Entscheidung: Für mehr Tierwohl, für mehr Arten- und Naturschutz“, so Sabine Krieger, stellvertretende Vorsitzende des BUND Naturschutz München. Wer sich fürs Festmahl inspirieren lassen möchte, dem empfiehlt sie die Internetseite der „Projektstelle Ökologisch Essen”: „Hier finden Sie kreative Rezeptideen – vom vegetarischen Nussbraten über traditionelle Fischrezepte bis hin zum Bayerischen Milchreis.“ Und hier geht es zu den Rezeptideen: https://bn-muenchen.de/themen/oekologisch-essen/lebensmittel-rezepte/
