Lange haben wir gewartet und nun startet der Sommer doch noch einmal richtig durch. Spannend wird es dann am kommenden Wochenende, an Mariä Himmelfahrt, dem 15. August. Denn dieser Tag ist seit jeher ein Wetterlostag, d.h. unsere Vorfahren glaubten, dass man an diesem Tag das Wetter für den Herbst ableiten könne. Eine alte Bauernregel sagt zum Beispiel: »Wie das Wetter am Maria Himmelfahrtstag, so der ganze Herbst sein mag.« Ja dann hoffen wir mal, dass es am nächsten Wochenende eine gute Prognose gibt, denn ein schöner goldener Herbst hat seinen Reiz. Aber was steckt nun hinter diesem Feiertag Mariä Himmelfahrt? Die Katholiken feiern an diesem Tag die Aufnahme Marias in den Himmel und da sind wir schon bei einem wichtigen Punkt, die Protestanten feiern dieses Fest nämlich nicht. Dies führt dazu, dass der Feiertag nicht für ganz Bayern gilt, sondern nur für Regionen, in denen mehr Katholiken leben als Protestanten. Eine komplizierte Angelegenheit, die auch immer wieder mit Streitigkeiten verbunden ist. Daran wollen wir uns aber nicht beteiligen, sondern uns lieber die Bräuche anschauen, die mit diesem Feiertag verbunden sind. Über das Wetter habe ich schon gesprochen, daneben gibt es aber auch noch den Brauch der Kräuterweihe, die Liebe, Gesundheit und Wohlstand bringen soll. Was haben die Kräuter mit Mariä Himmelfahrt zu tun? Der Legende nach lag in Marias Grab nach ihrer Aufnahme in den Himmel kein Körper mehr, sondern Rosenblüten. Manche Quellen sprechen auch von Kräutern.
Deswegen entstand der Brauch an diesem Feiertag verschiedenen Kräuter zu einem Buschen zusammenzubinden und diesen dann weihen zu lassen. Er sollte das Haus und das Vieh vor Unheil bewahren und auch die Menschen vor Krankheiten schützen. Und wie das dann immer so ist, wünschte man sich damit verbunden gleich auch noch einen bescheidenen Wohlstand. Übrigens, der Buschen wird nicht aus beliebigen Kräutern zusammengestellt. Johanneskraut, Salbei, Spitzwegerich, Kamille und auch Wermut sind fester Bestandteil des Straußes. Und die Königskerze darf nicht fehlen. Sie wird in die Mitte gebunden, wird Maria doch auch als Königin verehrt. Und schon sind wir wieder beim Wetter, denn an den Blüten der Königskerze kann man angeblich die Schneemenge des kommenden Winters ablesen, sie sehen schon, es wird wirklich spannend am kommenden Wochenende. Aber lassen wir das Wetter im Herbst und den Schnee im Winter erst einmal beiseite und genießen die aktuelle Wetterlage, zum Beispiel mit einem Ausflug ins altbayerische Dorf! Schon diesen Sonntag am 10. August ist der Kasperl wieder bei uns zu Gast und nimmt Jung und Alt mit auf seine Abenteuer. Von 26. bis 31. August findet dann unsere historische Zeitreise statt, bei der zahlreiche Darsteller verschiedene Epochen unserer Geschichte lebendig werden lassen. Genießen Sie die Sommerferien im Freilichtmuseum und tauchen Sie ein in längst vergangene Zeiten. Dazu lädt unser gemütlicher Biergarten zum Verweilen ein und wir verwöhnen Sie gern mit bayerischen Schmankerln und selbstgebrautem Bier. Und wenn Sie dann bei Ihrer historischen Entdeckungstour an unserem Kräutergarten vorbeikommen, schauen Sie doch mal, was Ihnen die Königskerze so alles über den Winter verrät.
Ich freue mich auf Ihren Besuch und ihre ganz persönliche Wetterprognose!
Ihr Markus Wasmeier