11,11 Millionen Euro: So hoch war der Beuteschaden, den Einbrecher 2024 allein in München verursacht haben. Dabei blieben im Stadtbereich von 878 Einbrüchen sogar 449 im Versuch stecken. Hieran ist abzusehen, dass die kontinuierliche polizeiliche Aufklärung Früchte trägt und viele Bürger in die Sicherheit ihrer Vier Wände investieren. Bundesweit gab es 2024 78.436 Einbrüche (2023: 77.819 Fälle) zu beklagen.
Im Bereich der Polizei München betrug die Aufklärungsquote 16,4 Prozent, wobei 116 Tatverdächtige ermittelt werden konnten. Interessant dabei: 54,3 Prozent der Tatverdächtigen (63 Personen) hatten ihren Wohnsitz außerhalb der Stadt oder des Landkreises München oder waren ohne festen Wohnsitz. Diese Zahlen verdeutlichen die mobile Struktur der Tätergruppen und unterstreichen die Notwendigkeit überregionaler Ermittlungsansätze.
Mit der Zeitumstellung am Sonntag, 26. Oktober, und der dadurch früher einsetzenden Dunkelheit wird nun auch in diesem Jahr die Hauptsaison für Wohnungseinbrüche eingeläutet. Wenn man auch nichts dagegen tun kann ins Visier von potenziellen Einbrechern zu gelangen, so kann man doch laut Aussage der Polizei jede Menge dafür zu tun, ihnen ihr Vorhaben so schwer wie möglich zu machen.
Hier einige Tipps der Polizei, wie man sein Zuhause effektiv vor ungebetenen Gästen schützt: Die Tür ins Schloss zu ziehen reicht nicht, um Einbrecher auf Dauer fern zu halten, denn geübte Verbrecher brauchen für das Öffnen von herkömmlichen Türen in der Regel nur Sekunden, bis sie sie aufgehebelt haben. Das Gleiche gilt auch für herkömmliche Fenster. Noch einfacher macht man es den Langfingern, wenn man Fenster gekippt lässt. Die Polizei betont: „Ein gekipptes Fenster ist mit einem offenen Fenster gleichzusetzen.”
Bei der Wahl der geeigneten Fenster und Türen gibt es verschiedene Widerstandsklassen. Je nach Ausrichtung halten diese Einbruchversuche von Gewohnheitstätern mit Bohrwerkzeug mehr als fünf Minuten stand. Die Statistik zeigt, wenn ein Einbrecher in der Regel nicht binnen drei Minuten in dem Objekt seiner Begierde ist, lässt er fast immer von seinem Vorhaben ab.
Wer sein Zuhause effektiv schützen will, dem empfehlen die Polizeibeamten neben Sicherheitstüren und Sicherheitsfenstern auch Zeitschaltuhren für die Lichtschalter, die während der eigenen Abwesenheit zu unterschiedlichen Zeiten im Haus das Licht in verschiedenen Räumen an- und wieder abschalten. Damit signalisiert man Einbrechern: Achtung, hier ist jemand zuhause. In der Regel will der Einbrecher schnell und unerkannt ins Gebäude eindringen und mit seiner Beute wieder unerkannt verschwinden.
Die meisten Täter meiden ein belebtes Objekt, denn er will möglichst unerkannt entkommen. Weiter gilt: Im Garten sollte man keine Leitern oder andere Steighilfen herumliegen lassen, denn sonst wird ein gekipptes Fenster im 1. Obergeschoss zum schnellen Einstieg für Langfinger.
»Die Täter haben es in der Regel auf Bargeld abgesehen oder Dinge, die sie schnell zu Geld machen können«, informiert die Polizei weiter. Die Täter suchen bei ihrem Einbruch nicht akribisch alle bekannten Verstecke wie in der Wäsche oder im Kleiderschrank ab, sondern reißen in der Regel die Sachen aus dem Schrank oder entleeren ganze Schubläden und richten so ein heilloses Chaos an. Für die Betroffenen ist nicht nur der Diebstahl an sich belastend, sondern auch häufig die Tatsache, dass jemand in ihren persönlichen Sachen herumgewühlt hat.
Ein wichtiger Faktor in der erfolgreichen Ergreifung der Täter ist weiter die Mithilfe der Bevölkerung. Wenn jemand auf dem Nachbargrundstück verdächtige Geräusche hört oder verdächtige Beobachtungen macht, sollte er auf jeden Fall die Polizei verständigen. Dabei sollte man immer die Telefonnummer 110 wählen, so ist der schnellstmögliche Einsatz garantiert. Hier empfiehlt es sich auch, mögliche Kennzeichen von verdächtigen Autos oder Täterbeschreibungen zu notieren.
Dabei müsse sich der Anrufer keine Sorgen machen, sollte sich herausstellen, dass kein Einbruch vorliegt. »Lieber einmal zu viel die Polizei rufen, als einmal zu wenig«, lautet die Devise der Polizei. Eines wünscht sich die Polizei aber auf jeden Fall: »Melden Sie sich sofort, wenn Sie etwas Ungewöhnliches bemerken, nicht erst Stunden später.” Auf gar keinen Fall sollte man sich den Einbrechern selber in den Weg stellen, und den Helden spielen. »Die Täter wollen unerkannt entkommen und schrecken, wenn sie sich bedroht fühlen, auch nicht vor Gewalt zurück«, warnt die Polizei.
Weitere Tipps zum Thema Einbruchschutz findet man unter www.k-einbruch.de