Seit dem 16. März haben bis zu 160 ukrainische Kinder im Alter zwischen sechs und 17 Jahren eine Übergangsheimat für ihren Schulunterricht gefunden: Die Freie Waldorfschule München Südwest in Fürstenried stellte dem neu gegründeten „Verein für Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen aus Krisengebieten e.V.“, der sich in München um die Unterrichtsversorgung von ukrainischen Kindern und Jugendlichen kümmert, in Rekordzeit großzügige Räumlichkeiten innerhalb des aus mehreren Gebäuden bestehenden Schulgeländes zur Verfügung.
„Als wir von der Notlage der Schüler und dem Engagement des Vereins gehört haben, war für uns klar, dass wir helfen wollten“, so Oliver Altehage, Geschäftsführer des Trägervereins der Freien Waldorfschule München Südwest. Die Schule, die 2010 ihren Betrieb aufnahm, hat zuletzt ein neues Gebäude errichtet. „Den geplanten Umzug unserer Verwaltung und einer Lehrkräfte in ein neues Gebäude haben wir spontan bis Ende des Schuljahrs verschoben“, so Altehage. Die Räume wurden mit Unterstützung vieler helfender Hände extrem schnell als Klassenzimmer hergerichtet. Und nur sechs Tage später konnten die ersten 60 Schüler aus der Ukraine in den Räumen mit ihrem Unterricht beginnen. Dieser wird von Mitgliedern des „Vereins für Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen aus Krisengebieten e.V.“ - Pädagogen, Therapeuten und Eltern, in mehreren Gruppen fachlich hochqualitativ betreut.
Neben dem Unterricht werden die ukrainischen Schüler auch weitergehend in der Freien Waldorfschule München Südwest unterstützt. So erweiterte die Küche der Schule kurzfristig ihr Team und wird neben den eigenen auch die ukrainischen Schüler mit einem hochwertigen Mittagessen versorgen. Auf dem Weg zur Mensa und beim Spielen auf dem Schulhof begegnen sich die Schüler der Waldorfschule und die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine. Die Schulgemeinschaft deren Leitgedanke „Im Begegnen werden“ lautet, hofft, dass sich für alle Seiten im Laufe der Zeit wertvolle Begegnungen ergeben werden und die geflüchteten Schüler:innen zunächst durch ein wenig Normalität eine Stabilisierung ihres Alltags erleben können.