Ukraine | Wochenanzeiger

Die Flüchtlingsunterkunft in der Meglingerstraße soll mit Paaren und Familien belegt werden.

Vier Tage lang sortieren und verpacken - eine kleine Schar von ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern im kath. Pfarrheim in Gräfelfing freute sich ein weiteres Mal auf die zahlreichen, durch eifrige Spenderinnen und Spender vorbeigebrachten Sachen. Und so konnte vor kurzem der bis an den Rand gefüllte Lkw mit seinen beiden unentgeltlich tätigen Fahrern in Richtung Mukatschewo in der Westukraine aufbrechen. Es war seit Kriegsbeginn der inzwischen zehnte Hilfstransport zur Caritas der dortigen Diözese. Sie hilft den Bedürftigen vor Ort und leitet Lebensmittel und andere Hilfsgüter auch an die Krisenregionen im Osten des Landes weiter.

Der Krieg gegen die Ukraine hat mittlerweile massiv Einfluss auch auf das Leben in Deutschland genommen, die hohe Anzahl von Flüchtlingen aus der Ukraine und ihre Unterbringung und Versorgung, der Anstieg der Getreide- und Lebensmittelpreise sowie vor allem die Verteuerung von Gas und Öl verspüren alle Bürger – die Wirtschaft ist alarmiert und die Inflation steigt. Viele fürchten zudem ein „Überschwappen“ des Krieges auf Nato-Gebiet als Auslöser für einen möglichen 3. Weltkrieg.

Der Kultur in Hadern e.V. lädt zu einem Vortrag über Thomas Manns Radioansprachen an die Deutschen während des 2. Weltkrieges ein und stellt diese in Bezug auf die drängenden Fragen von heute. Dabei wird der Blick auch auf den russischen Krieg in der Ukraine gerichtet. Der Experte Dirk Heißerer stellt die Ideen Thomas Manns vor und bringt Hör- und Textbeispiele ein. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 30. Juni, im Stadtteilkulturzentrum Guardini90 (Guardinistr. 90) statt, Beginn ist um 19 Uhr. Karten zu 10 Euro, ermäßigt 8 Euro für Mitglieder, sind in der Stadtbibliothek Hadern erhältlich. Restkarten gibt es an der Abendkasse.

Vier Kinder hat die Montessori-Grundschule Gilching bereits aufgenommen, zwei Mädchen und zwei Jungen. Jetzt sucht die kleine private Ganztagsschule dringend Spenden, damit die Kinder bleiben können. „Am Anfang ist das Wichtigste für die Kinder, in eine Gemeinschaft mit anderen Kindern zu kommen und auch eine gewisse Tagesstruktur zu haben“, sagt Schulleiter Johannes Bauer. „Erst dann geht es auch darum, die passenden Lerninhalte zu vermitteln. Und wir wollen den Kindern auch mittelfristig eine Perspektive für die Zukunft geben.“ Bis zu einem gewissen Zeitpunkt werden Schulmaterialien und Essen von der Schule übernommen – über den Sozialfonds, den die Schule für bedürftige Familien eingerichtet hat, die Pädagoginnen und Pädagogen leisten ihre Mehrarbeit ehrenamtlich. Auch helfen Freiwillige mit, die die Familien der Kinder bei sich aufgenommen haben. Damit die Kinder länger bleiben können, braucht die Schule aber Geld.