Nasses braunes Fell, Schlappohren, schwarze Knopfaugen. Völlig verängstigt hatte sich der kleine Hund im dichten Gestrüpp neben der A 96 verkrochen. Nach einem Unfall war er in Panik davongelaufen, „glücklicherweise in Richtung der Böschung anstatt auf die Fahrbahn“, heißt es im Einsatzbericht der Freiwilligen Feuerwehr Geisenbrunn. Mit Wärmebildkameras hatten die Aktiven nach Loki gesucht und schließlich gefunden
Sein Besitzer war mit dem Wagen auf regennasser Fahrbahn ins Schleudern geraten und in eine Leitplanke geprallt. Zum Glück trug er nur leichte Verletzungen davon, die im Krankenhaus behandelt wurden. Auch der Hund kam vorsorglich in die Tierklinik. Dass es auf der A96 auch anders ausgehen kann, wissen die Geisenbrunner nur zu gut. Die Autobahn ist ein Brennpunkt für Unfälle und einer der Haupteinsatzorte für die Geisenbrunner Feuerwehr, die seit kurzem mit Florian Strohmeier einen neuen Kommandanten hat. Wenige Tage nach Lokis Rettung kam es zu einer Einsatzserie. Sie begann damit, dass ein Fahrzeug seinen Anhänger mit Wohnwagen auf der Autobahn verlor. Das führungslose Fahrzeug prallte in eine Leitplanke, der Wohnwagen wurde abgerissen, Trümmerteile verteilten sich auf alle drei Fahrstreifen. Zum Glück gab es keine Verletzten. Neben den Geisenbrunnern rückten die Gilchinger und Weßlinger Wehren aus und sperrten die Autobahn. Der Großteil der Bergungsarbeiten war erledigt und die Autobahn bis auf eine Spur wieder frei, da krachte es erneut. Ein Auto raste in die abgesicherte Unfallstelle, riss die Abstützung eines Bergungsfahrzeugs ab. Teile flogen durch die Luft. Eines traf einen Arbeiter und verletzte ihn schwer. Fahrer und Arbeiter wurden mit dem Rettungsdienst und per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht.
Es sind solch abwechslungsreiche Einsätze, die dieses Ehrenamt so erfüllend machen. Florian Strohmeier kennt es bereits von Kindheit an. Sowohl Vater als auch Großvater und Urgroßvater waren Kommandanten bei der Feuerwehr. Der 29-Jährige wurde aber nicht aus Tradition in die Führungsspitze gewählt oder weil er quasi den „Floriansjünger“ im Namen hat. Strohmeier bringt Fachwissen und langjähriges Engagement bei der Feuerwehr mit. Er ist seit 15 Jahren Mitglied, engagiert sich seit 2019 als stellvertretender Jugendwart. Vor vier Jahren wurde er zum Gruppenführer ernannt und heuer zum Gerätewart. Beruflich ist er bei der Werkfeuerwehr EDMO am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen im Einsatz. Feuerwehr ist also nicht nur Hobby, sondern auch Beruf.
Strohmeier folgt auf Christian Kreisl, der seinen Posten aus familiären Gründen niedergelegt hat. Als waschechter Geisenbrunner ist Strohmeier im Dorf fest vernetzt und bei den Schützen und in der Burschenschaft aktiv. Er möchte die Ausbildung bei der Feuerwehr intensivieren und sie damit professioneller machen. Seine offizielle Ernennung durch den Gemeinderat Gilching steht noch aus.