In Zorneding regt sich massiver Widerstand gegen den Beschluss des Gemeinderats vom 25.09.2025 zur Errichtung von Radverkehrsanlagen in der Münchner Straße und Wasserburger Landstraße. Dieser Beschluss sieht beidseitige Fahrradstreifen sowie ein komplettes Halte- und Parkverbot vor. Eine neu gegründete Bürger-Initiative hat deshalb ein Bürgerbegehren gestartet, die dieses Parkverbot verhindern will.
Die Initiative betont, dass die Sicherheit von Radfahrerinnen und Radfahrern ein wichtiges Anliegen der Bevölkerung ist. Kritisiert wird jedoch die Umsetzung, die erhebliche Nachteile für Anwohner, Sicherheit und Verkehr mit sich bringt. Die von der Gemeinde gewählte Variante ist zwar die kostengünstigste, aber auch folgenreichste Lösung. Neben dem fehlenden Bürgerdialog kritisiert die Bürger-Initiative eine mangelnde Abwägung der Verhältnismäßigkeit der Maßnahme.
Auch die Polizeiinspektion Poing hat in ihrer Stellungnahme vor negativen Folgen gewarnt. Ein zwei Meter breiter Schutzstreifen sei zwar für den Schutz von Radfahrern geeignet, jedoch führe das Entfernen parkender Fahrzeuge zu höheren Fahrgeschwindigkeiten auf der aktuell bereits stark mit PKW und Schwerverkehr ausgelasteten Straße. Parkende Autos wirken bisher verkehrsberuhigend. Zudem droht eine Verdrängung des ruhenden Verkehrs in Nebenstraßen, was dort zu zusätzlichen Problemen führen werde.
Alltagsrealität der Anwohner ignoriert
Die Bürger-Initiative weist auf zahlreiche praktische und soziale Folgen hin:
• Keine Haltemöglichkeiten zum Be- und Entladen, besonders für Wohnanlagen ohne Hofeinfahrt oder Besucherparkplätze
• Keine Lösungen für gehbehinderte Menschen, Familien mit Kleinkindern, Pflegedienste, Krankentransporte oder Lieferdienste vor dem Haus an der Straße
• Keine Parkplätze für Anwohner und deren Besucher, wodurch in den wenigen Nebenstraßen Parknotstand entstehen wird.
• Steigende Gefahr für Kinder in dem angrenzenden verkehrsberuhigten Bereich „An der Flur“ und in der 30er Zone am „Schmiedweg“ mit Kinderkrippe bzw. Kindergarten. Auch in der Seitenstraße Moosacher Weg stehen keine Parkplätze zur Verfügung. Diese Straße ist ebenfalls jetzt schon als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen.
• Erhöhtes Risiko für Schulkinder beim Überqueren der Straße durch schnelleren Verkehr
„Wir sind nicht gegen sichere Radwege. Wir sind gegen Lösungen, die neue Gefahren schaffen und das Leben der Anwohner drastisch erschweren“, erklärt Initiator Stefan Winsel. „Wir wollen mit der Gemeinde in den Dialog treten, um eine tragfähige, bürgerfreundliche Lösung zu finden. Wenn es sein muss, streben wir einen Bürgerentscheid an, um den Beschluss der Gemeinde zu kippen. Wir hoffen, dass es nicht so weit kommen muss“.
Die Bürger-Initiative Zorneding sammelt bereits Unterschriften. Alle volljährigen und wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger mit Wohnort in Zorneding können das Bürgerbegehren mit ihrer Unterschrift unterstützen. Die Unterschriftenlisten können per E-Mail angefordert werden: buergerinitiative.zorneding@gmail.com.