Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Wenn der Artikel so beginnt, ist dem Sportredakteur nichts besseres eingefallen, aber der Münchner Fußball-Kreispokal hat es wieder einmal bewiesen. So besiegte Kreisklassist FC Eintracht München im Achtelfinale den favorisierten Bezirksligisten TSV Zorneding mit 6:5 - und zwar NICHT nach Elfmeterschießen.
Am Morgen des 1. Oktober hatte eine Explosion in der Lerchenau ganz München in Angst und Schrecken versetzt. Nur ein paar 100 Meter vom Tatort entfernt liegt die Bezirkssportanlage Ebereschenstraße, an der am Abend des gleichen Tages das Pokalduell zwischen Eintracht München und dem TSV Zorneding stattfand. Die Gäste aus dem Landkreis Ebersberg spielen zwei Ligen höher, gingen also als Favorit in die Partie. Allerdings führten die Gastgeber schon nach drei Minuten mit 2:0 und nach 18 Minuten mit 3:0. Zur Pause stand es 4:1 für die Eintracht.
Nach dem Seitenwechsel verkürzte Zorneding durch zwei Treffer von Maximilian Jarosch (51./53. Minute) schnell auf 4:3, doch schon eine Minute später traf Lyon Lyes Kindler zum 5:3. Spielertrainer Angelo Hauk, der als Profi für Wacker Burghausen und den Halleschen FC aktiv war, erhöhte in der 63. Minute auf 6:3 für die Gastgeber. Doch Kevin Pino Tellez machte es mit zwei Toren (80./90.+4) noch mal spannend. Letztlich zog Eintracht München aber überraschend ins Viertelfinale ein.
Mit dem TSV Grafing hatte ein weiterer Kreisklassist im bisherigen Verlauf des Wettbewerbs für Aufsehen gesorgt. So war das Spiel in der 2. Runde gegen den FC Wölfe München zur Halbzeitpause abgebrochen worden - der chancenlose Gegner gab auf, nachdem die Grafinger bereits 26:0 (!) führten. Über volle 90 Minuten ging es dann in der 3. Runde gegen den FC Niksar Spor. Auch hier machte es der TSV Grafing zweistellig und siegte 11:1. Im Achtelfinale war nun jedoch Endstation für die Grafinger: Der Münchner Bezirksligist SV Nord-Lerchenau behielt in der Bärenstadt mit 2:1 die Oberhand.
Vor dem 2. Weltkrieg spielte der FC Teutonia in der höchsten Liga gegen den FC Bayern und den TSV 1860 München. Davon können die Teutonen zwar heutzutage nur träumen, aber immerhin sind sie im Sommer in die Kreisliga aufgestiegen und haben im Kreispokal das Achtelfinale erreicht. Hier ging es nun gegen den Bezirksligisten SV Untermenzing - und der klassenhöhere Verein schaffte mit einem 1:0-Auswärtssieg bei Teutonia den Sprung ins Viertelfinale.
Im Duell zweier Kreisligisten unterlag der FC Rot-Weiß Oberföhring dem SV München West mit 0:2. Das Flutlicht auf der Sportanlage Johanneskirchner Straße blieb diesmal bis zum Ende an - in der Runde zuvor, beim Spiel der Oberföhringer gegen den SV Zamdorf, war es ausgerechnet beim entscheidenden Schuss im Elfmeterschießen wegen der Zeitschaltuhr urplötzlich ausgegangen. Der Verzicht des SV Zamdorf bescherte RWO aber am „Grünen Tisch” den Einzug in die nächste Runde.
Erst am Dienstag, 7. Oktober, muss die SpVgg Feldmoching im Achtelfinale gegen den FC Alemannia München an. Am Mittwoch, 8. Oktober, ausgetragen werden die Partien FC Alte Haide-DSC gegen SV Waldeck-Obermenzing und FC Fürstenried gegen VfB Forstinning - dem letzten verbliebenen Verein aus dem Landkreis Ebersberg. Am Donnerstag, 9. Oktober, empfängt der SV Akgüney Spor München zum Abschluss den FC Neuhadern.
Im Kreispokal Donau/Isar (mit den Vereinen aus den Landkreisen Erding und Freising) ist das für 1. Oktober geplante Halbfinalspiel zwischen dem SV Eintracht Berglern und SE Freising wegen eines Todesfalls in der Berglerner Mannschaft kurzfristig abgesagt worden.
Alle Ansetzungen, Termine und Ergebnisse finden Fußballfreunde online unter www.bfv.de, wo in der Rubrik „Ergebnisse & Wettbewerbe” auch die Kreispokale ausgewählt werden können.