Drei EU-Badegewässer im nordöstlichen Landkreis München


Von Benjamin Schuldt
Der Heimstettener See liegt auf dem Gebiet gleich dreier Gemeinden: Aschheim, Kirchheim und Feldkirchen. (Foto: bas)
Der Heimstettener See liegt auf dem Gebiet gleich dreier Gemeinden: Aschheim, Kirchheim und Feldkirchen. (Foto: bas)
Der Heimstettener See liegt auf dem Gebiet gleich dreier Gemeinden: Aschheim, Kirchheim und Feldkirchen. (Foto: bas)
Der Heimstettener See liegt auf dem Gebiet gleich dreier Gemeinden: Aschheim, Kirchheim und Feldkirchen. (Foto: bas)
Der Heimstettener See liegt auf dem Gebiet gleich dreier Gemeinden: Aschheim, Kirchheim und Feldkirchen. (Foto: bas)

Der meteorologische Sommer hat bereits am 1. Juni begonnen - und wenn jetzt auch noch sommerliche Temperaturen dazukommen, zieht es viele hinein ins kühle Nass. Der nordöstliche Landkreis München bietet ausgezeichnete Gelegenheiten, in natürlichem Wasser zu schwimmen und planschen oder an grünen Seeufern ein Sonnenbad zu nehmen. Hier befinden sich gleich drei sogenannte EU-Badegewässer.

Der Heimstettener See und der Feringasee bei Unterföhring haben schon länger den Status als EU-Badegewässer inne. Im Frühjahr 2025 kam noch der Unterföhringer See, besser bekannt als Poschinger Weiher, hinzu, der ebenfalls in die Liste mitaufgenommen worden ist. Alle drei Seen erfüllen die Kriterien eines EU-Badegewässers im Sinne der EU-Badegewässerrichtlinie bzw. der Bayerischen Badegewässerverordnung. Dabei fließen vor allem die vorhandene Infrastruktur (DLRG-Station, Sanitäranlagen, Gastronomie, Parkplätze) sowie die Bewerbung des Badesees im Internet und in der Presse in die Beurteilung ein.

Für EU-Badegewässer wird unter anderem sichergestellt, dass die Wasserqualität während der Badesaison (15. Mai bis 15. September) regelmäßig überwacht wird. Über die Website des Landkreises München (www.landkreis-muenchen.de, Thema: Freizeit, Kultur und Sport) sind die Ergebnisse der Wasserproben öffentlich einzusehen. Auch potenzielle Maßnahmen im Falle einer Beeinträchtigung der Wasserqualität (zum Beispiel vorübergehendes Abraten vom Baden) würden dort veröffentlicht. Für den Poschinger Weiher werden die Daten allerdings voraussichtlich erst 2028 vorliegen.

Drei Gemeinden, ein Badesee

Der Heimstettener See ist in den 30er-Jahren durch die Kiesentnahme der Deutschen Reichsbahn entstanden. Er liegt heute auf dem Gebiet dreier Gemeinden: Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim. Der Erholungsflächenverein (offiziell „Verein zur Sicherstellung überörtlicher Erholungsgebiete in den Landkreisen um München”) pachtete einst den Großteil des Gebiets von der Deutschen Bundesbahn und begann 1969 mit den Ausbaumaßnahmen. Heute ist das Erholungsgebiet rund 236.000 Quadratmeter groß, wovon 110.000 Quadratmeter auf den See selbst entfallen. Der Heimstettener See, der von Grundwasserquellen gespeist wird und keinen Ablauf hat, ist bis zu fünf Metern tief. Neben dem Wasser sorgen eine Gaststätte mit Biergarten, ein Bolzplatz, ein Spielplatz, eine Grillzone sowie Tischtennisplatten für einen hohen Freizeitwert.

Feringasee: der größte um München

Deutlich jünger als sein Heimstettener „Kollege” ist der Feringasee in der Gemeinde Unterföhring: Er entstand erst Mitte der 70er-Jahre durch Kiesentnahme für den Autobahnbau. Zunächst war hier ein Surfclub ansässig, bis der Erholungsflächenverein das Gelände aufkaufte und es als Erholungsgebiet ausbaute. Mit 320.000 Quadratmetern Wasserfläche, drei Kilometern Uferlänge und bis zu sieben Metern Tiefe ist der Feringasee der größte Badesee im Landkreis München (der weitaus größere Ismaninger Speichersee ist kein Badesee!). Ein Teil der Wasserfläche ist für Surfer abgeteilt. Neben Gaststätte, Kiosken, Spielplätzen und Grillzone gibt es hier einen Beach-Volleyballplatz mit zwei Spielfeldern. Die Halbinsel ist als FKK-Gelände ausgewiesen.

Der Weiher mit Aussichtsberg

Nur 55.000 Quadratmeter Wasserfläche hat der Poschinger Weiher im Norden Unterföhrings, der bereits nach dem Ersten Weltkrieg durch Kiesentnahme für den Bau des Werkskanals entstanden ist. Seinen Namen erhielt er von Johann Michael III. Ritter und Edler von Poschinger, der die Ismaninger Torfbahn erbauen ließ und das Schloss Ismaning 1899 der Stadt München als Wohlfahrtsstiftung schenkte. Der Poschinger Weiher ist bis zu 2,40 Meter tief und verfügt über einen natürlichen Zu- und Ablauf. Zum Erholungsgebiet gehört auch ein Aussichtsberg mit Wanderwegen, die entlang der Isar weiterführen. Mitten im See liegt eine kleine Vogelschutzinsel. Umsäumt wird der Poschinger Weiher von Liegewiesen und alten Bäumen. Deswegen darf hier nicht gegrillt und kein Lagerfeuer angefacht werden. Das Landratsamt München bezeichnet den Poschinger Weiher übrigens offiziell als „Unterföhringer See”, allerdings birgt dies Verwechslungsgefahr mit dem Feringasee.

Der Geheimtipp in Ismaning

Und dann gibt es nordöstlich von München noch einen weiteren kleinen Badesee, der zum Beispiel von Unterföhring oder Aschheim gut mit dem Fahrrad zu erreichen ist: den Taxetweiher, auch Eisweiher genannt, im Süden Ismanings. Er ist nur etwa 20.000 Quadratmeter groß und bis zu zwei Meter tief. Der Taxetweiher wird im Gegensatz zu den drei anderen erwähnten Seen nicht vom Erholungsflächenverein betreut, sondern von der Gemeinde Ismaning. Ein EU-Badegewässer ist er ebenfalls bisher nicht - aber als „Geheimtipp” durchaus einen Abstecher wert.

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