Eine zehnjährige Pause ist mit der Wiederbelebung der Gewerbemesse „InnoSTA” zuende gegangen, wobei das „Inno” für Innovation steht. Am Wochenende feierte der Landkreis mit vielen Besuchern, Fachvorträgen und Zeit zum Austausch seine Unternehmen. Rund 60 Aussteller hatten sich im Landratsamt Starnberg mit ihren Ständen im Gebäude verteilt. Sie zeigten wie vielfältig das Landkreisgewerbe ist. Das reichte von Handwerksbetrieben, Bäcker, Metzger, Zimmerer über IT-Unternehmen bis zum DLR, bei dem man mit einer Virtual-Reality-Brille zum Mond fliegen konnte.
Am Eröffnungstag machte Landrat Stefan Frey den Messerundgang gemeinsam mit Tobias Gotthardt, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Abends lud der Unternehmerverband UWS zum Empfang. Vorstandsmitglied Katja Lindo Roever holte sich Frey zum Gespräch auf die Bühne. Neben dem Lob für die Unternehmen gab es von Frey scharfe Kritik wegen der geplanten Erhöhung der Bezirksumlage, die den Landkreis Starnberg jährlich rund zehn Millionen Euro mehr kosten würde. Er forderte höhere Schlüsselzuweisungen, da Starnberg mit 14,8 Millionen Euro weit hinter anderen Landkreisen liegt. Das System bestrafe wirtschaftsstarke Regionen, so Frey. Während finanzschwache Kommunen von der „staatlichen Stütze” profitieren, würden manche in Starnberg fragen, „warum sollen wir eigentlich noch etwas für unseren Wirtschaftsstandort tun, wenn man von der Stütze viel besser leben kann?” Das müsse sich ändern, forderte Frey und betonte, dass diejenigen, die sich um den Standort kümmern, auch etwas davon haben sollten, seien es bessere Straßen oder die Möglichkeit Wohnungsbau zu betreiben.
Die Regionalagentur gwt feierte im Rahmen der InnoSTA ihr 25-jähriges Jubiläum und lud zur Podiumsdiskussion unter dem Motto „Kassensturz - wie Gemeinden im Landkreis Starnberg ihre Zukunft sichern”. Ursula Münch, Direktorin der Akademie für politische Bildung aus Tutzing, der Pöckinger Bürgermeister Rainer Schnitzler und gwt-Chef Christoph Winkelkötter diskutierten.
Frey lobte die gwt als „Erstanlaufstelle für alle Dinge rund um Gewerbe”. Den Gewerbetreibenden sicherte er seine Unterstützung zu. „Ich bin offen für jede Frage”, sei es Bauberatung oder Standortwechsel. Dabei werden die Anfragen „zeitgerecht und rasch bearbeitet”, versprach er.
Das Networking mit alten oder neuen Kunden, sei „absolut erfolgreich gewesen”, so das Resümee eines Unternehmers. Ein anderer wollte von Frey wissen, ob es mit der InnoSTA weitergeht, „Wie schaut's aus, machen wir es nächstes Jahr wieder?” Es komme darauf an, wie die Messe angenommen wird und ob die Unternehmen eine Neuauflage wünschen, „Wir sind jedenfalls bereit, sie fortzuführen”, sagte Frey.