Ernst-Mach-Gymnasium erhält Otto-Wels-Preis für Demokratie


Von red
Von links nach rechts: Lehrer Thomas Ritter, Dramaturgin Lara Frisch, Derya Türk-Nachbauer (Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion) und MdB Carmen Wegge (ganz rechts) mit den Schülerinnen des Ernst-Mach-Gymnasiums Haar. (Foto: Fionn Grosse)
Von links nach rechts: Lehrer Thomas Ritter, Dramaturgin Lara Frisch, Derya Türk-Nachbauer (Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion) und MdB Carmen Wegge (ganz rechts) mit den Schülerinnen des Ernst-Mach-Gymnasiums Haar. (Foto: Fionn Grosse)
Von links nach rechts: Lehrer Thomas Ritter, Dramaturgin Lara Frisch, Derya Türk-Nachbauer (Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion) und MdB Carmen Wegge (ganz rechts) mit den Schülerinnen des Ernst-Mach-Gymnasiums Haar. (Foto: Fionn Grosse)
Von links nach rechts: Lehrer Thomas Ritter, Dramaturgin Lara Frisch, Derya Türk-Nachbauer (Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion) und MdB Carmen Wegge (ganz rechts) mit den Schülerinnen des Ernst-Mach-Gymnasiums Haar. (Foto: Fionn Grosse)
Von links nach rechts: Lehrer Thomas Ritter, Dramaturgin Lara Frisch, Derya Türk-Nachbauer (Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion) und MdB Carmen Wegge (ganz rechts) mit den Schülerinnen des Ernst-Mach-Gymnasiums Haar. (Foto: Fionn Grosse)

Mit dem Otto-Wels-Preis für Demokratie zeichnet die SPD-Bundestagsfraktion junge Leute zwischen 16 und 20 Jahren aus, die sich mit den Themen Erinnerung, Demokratie und gleichberechtigte Teilhabe aller auseinandersetzen und engagiert jeder Art von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung entgegentreten. Ende Juni nahmen die Preisträger vom Ernst-Mach-Gymnasium in Haar bei einer feierlichen Verleihung im Reichstag in Berlin den Preis entgegen.

„Es war mir eine große Freude, Lucy Gräsel, Sara Keller und Helene Zwerenz im Bundestag zu begrüßen und mit ihnen über ihr Engagement in Haar zu reden”, meinte Carmen Wegge, Betreuungsabgeordnete der SPD-Bundestagsfraktion für den Landkreis München: „Junge Menschen wie sie sind essenziell für unsere Demokratie und unsere Gesellschaft, damit die Worte „Nie wieder” mit Leben gefüllt werden. Genau deswegen gebührt ihnen auch der Otto-Wels-Preis.”

Die Haarer Projektgruppe besteht aus interessierten, jungen Menschen im Alter zwischen 12 und 27 Jahren, die sich unter Leitung des Lehrers Thomas Ritter im Rahmen des Theaterprojektes „STIMMEN” intensiv, fundiert und kreativ mit den Schicksalen der Euthanasie-Opfer der NS-Diktatur auseinandersetzen. Vor allem auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte ihres eigenen Ortes brachte den Schülerinnen und Schülern des Theaterprojektes große Anerkennung ein.

„Lehren für Zukunft ziehen”

„Der Ort Haar spielte bei der Euthanasie der Nationalsozialisten bedauerlicherweise eine zentrale Rolle. 1940 wurden aus der Heil und Pflegeanstalt Eglfing-Haar erstmals Patienten in eine Tötungsanstalt geschickt”, erläutert Peter Schießl, SPD-Stadtrat aus Haar: „Umso beeindruckender finde ich es, dass die jungen Menschen aus unserer Gemeinde sich so aktiv mit der Vergangenheit auseinandersetzen, um daraus ihre Lehren für die Zukunft zu ziehen. Das ist gelebtes demokratisches und bürgerschaftliches Engagement in Haar, das für unsere Gesellschaft so wichtig ist.”

Eine Stimme für die Opfer

Die Gruppe besteht in ihren Grundzügen aus der Theatergruppe des Ernst-Mach-Gymnasiums Haar sowie einigen Darstellenden der Ehemaligengruppe „Die Wolken”. Die Spielleitung wurde dabei vom Lehrer Thomas Ritter sowie von Lara Frisch und Simone Heymanns übernommen.

Im vergangenen Jahr beschäftigten sich die Ausgezeichneten besonders intensiv mit dem Thema Nationalsozialismus, insbesondere der NS-Euthanasie, und entwickelten darüber mithilfe des Buches „Verdrängt” ein Theaterstück, welches den Opfern eine Stimme verleiht. Mit „STIMMEN” berichtet die Gruppe von der systematischen Vernichtung von Menschen mit Beeinträchtigung im Nationalsozialismus - und geht dabei vor allem auf persönliche Schicksale und Biografien ein, die die jungen Leute recherchiert hatten.

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