Am Samstag, 19. Juli, kam es im Stadtgebiet zu mehreren vollendeten Einlösungen gefälschter Rezepte für das Arzneimittel Ozempic. Es handelt sich dabei um ein Diabetes-Mittel, das auch zur Gewichtsabnahme eingesetzt wird (Anm. d. Red.). Aufgrund von polizeilichen Ermittlungen und der Mitteilung einer Apotheke über eine telefonische Bestellung dieses Arzneimittels, konnten am Montag, 21. Juli, zwei Tatverdächtige festgenommen werden.
Ein 30-Jähriger und ein 24-Jähriger, beide mit ukrainischer Staatsangehörigkeit und ohne festen Wohnsitz im Bundesgebiet, begaben sich zu einer Apotheke in Berg am Laim, um ein weiteres gefälschtes Rezept einzulösen. Dabei konnten die Männer durch die eingesetzten Polizeibeamten festgenommen werden. Bei dem 24-Jährigen wurden weitere gefälschte Rezepte aufgefunden und sichergestellt. Des Weiteren führte er ein Pfefferspray mit sich, welches einen Verstoß gegen das Waffengesetz darstellt.
Bei der im Anschluss durchgeführten Durchsuchung der Unterkunft in München konnten weitere gefälschte Rezepte für das Arzneimittel Mounjaro, ein Mittel mit ähnlicher Wirkung (Anm. d. Red.), aufgefunden werden. Der Warenwert der aufgefundenen Rezepte beläuft sich auf mehrere zehntausend Euro. Die beiden Männer wurden in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums gebracht. Ein Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl gegen beide.
Ermittlungen der Kriminalpolizei führten zur Identifizierung eines weiteren Tatverdächtigen, der als Anrufer im oben genannten Fall fungierte und telefonisch Bestellungen der Arzneimittel bei Apotheken tätigte. Der 31-Jährige ukrainische Staatsangehörige mit Wohnsitz in Niedersachsen konnte am 31. Juli in Hannover durch die dortige Polizei festgenommen und der bereits vorliegende Haftbefehl vollzogen werden. Ihm konnten neben der Beteiligung an den Einlösungen von Rezeptfälschungen in München auch Taten in Hannover und Bremen nachgewiesen werden; er befindet sich nun in Untersuchungshaft.
Auf Grund von Hinweisen, dass der Täter kurz vor der Festnahme ein Paket mit Arzneimitteln von Bremen nach Berlin versendet hatte, konnten durch das Kommissariat 84 in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Berlin anschließend noch weitere Täter und Täterinnen mit moldauischer Staatsangehörigkeit in Berlin ermittelt und festgenommen werden.
Die weiteren Ermittlungen, unter anderem wegen banden- und gewerbsmäßiger Urkundenfälschungen, Betrugsdelikten und eines Verstoßes nach dem Arzneimittelgesetz werden vom Kommissariat 84 der Münchner Kriminalpolizei geführt.