Nach drei Monaten Bauzeit hat das Baureferat den Umbau der Karl-Theodor-Straße im ersten Bauabschnitt zwischen Brunnerstraße und Borschtallee abgeschlossen. Nun ist dort deutlich mehr Platz für Fußgänger. Man kann die Straße sicherer überqueren und die Verkehrsarten sind klarer von einander getrennt. Dies alles stärkt insbesondere die Schulwegsicherheit. Die bislang zu schmalen Radwege wurden deutlich verbreitert und neue Radabstellplätze sind hinzugekommen.
Bereits Ende November ist auch der Umbau der Rheinstraße in der östlichen Verlängerung der Karl-Theodor-Straße abgeschlossen worden. Bürgermeister Dominik Krause erklärt betont: „Mit dem Umbau der Rheinstraße und des ersten Abschnitts der Karl-Theodor-Straße haben wir die Schulwegsicherheit für hunderte Kinder deutlich erhöht – ein Wunsch, der immer wieder von Eltern geäußert wurde. Auch der in München stark zunehmende Fußverkehr hat nun mehr Platz. Gleichzeitig haben wir bei der Planung darauf geachtet, dass ÖPNV und Autoverkehr weiterhin flüssig vorankommen und so wenig Parkplätze wie möglich entfallen. Etliche Gefahrenstellen für den Fuß- und Radverkehr entlang der wichtigen Hauptroute zwischen Schleißheimer Straße und Leopoldstraße sind nun beseitigt. Die Maßnahme ist ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung der Vision Zero in München.“
Mobilitätsreferent Georg Dunkel ergänzt: „Nun sind die Gehwege dort über drei Meter breit. Auf beiden Straßenseiten wurden neue, baulich getrennte Radwege mit einer Breite von 2,30 Meter zuzüglich eines Sicherheitstrennstreifens errichtet. Unsere Daten zeigen, dass auch mit nur einer Kfz-Spur pro Richtung ausreichende Kapazitäten für den Busverkehr und den motorisierten Individualverkehr vorhanden sein werden. Besonders freut mich, dass wir auch Verbesserungen beim Parken für die Anwohner*innen der angrenzenden Parklizenzgebiete erreichen konnten.“ Um für die neue Verkehrsaufteilung Platz hinzuzugewinnen, hat das Baureferat die bisherigen Senkrecht-Parkplätze in Längsparkplätze (nun auf beiden Straßenseiten) zugunsten eines sicheren Ein- und Ausparkens für insgesamt bis zu 59 Kfz umgewandelt. Die bisher keinem der angrenzenden Lizenzgebiete zugeordneten Parkplätze an der Nordseite der Karl-Theodor-Straße sowie die an der Südseite neu entstehenden Parkplätze werden in die Parkraumbewirtschaftung der anliegenden Lizenzgebiete aufgenommen und kommen damit dem Parkraumbedarf der Bewohnern zugute.
Durch den Umbau der Karl-Theodor-Straße ist auch die Fläche des Straßenbegleitgrüns zwischen Luitpoldpark und Karl-Theodor-Straße gewachsen. Beidseitig konnte das Baureferat in der Breite jeweils einen Meter Fläche entsiegeln. Die Bepflanzung dieser Bereiche erfolgt im Frühjahr.
Das Baureferat führt den Umbau der Karl-Theodor-Straße zwischen Schleißheimer Straße und Bonner Platz in mehreren Bauabschnitten durch. Die nächsten Bauabschnitte zwischen Borschtallee und Belgradstraße sowie zwischen Brunner- und Ackermannstraße können voraussichtlich ab Juni 2026 angegangen werden: Zwischen März und Ende Mai fungiert die Karl-Theodor-Straße als wichtige Ableitungsroute während einer Tramgleissanierung im Bereich des Nordbads durch die Münchner Verkehrsgesellschaft.
Im weiteren Verlauf werden die Bushaltestellen „Ackermannstraße“ auf die westliche Seite der Kreuzung Ackermann-/ Schleißheimer/ Karl-Theodor-Straße verlegt und barrierefrei ausgebaut. Auch die Bushaltestelle „Angererstraße“ wird beidseitig barrierefrei. Der Umbau südseitig ist bereits erfolgt. Im weiteren Verlauf der Karl-Theodor-Straße kommt zudem östlich der Kreuzung Belgradstraße eine neue barrierefreie Haltestelle hinzu. Gemäß den Planungen bleiben 131 der aktuell 191 Parkplätze nach Abschluss der Gesamtmaßnahme erhalten. Die Haltesituation für den Lieferverkehr verbessert sich durch eine künftige Parkbuchtbreite von bis zu 2,20 Metern und ausgewiesene Lieferzonen.
Die vom Stadtrat genehmigten Projektkosten liegen bei 9,5 Millionen Euro, mit einer anteiligen bereits zugesagten Fördersumme von mehr als 2 Millionen Euro aus dem Sonderprogramm des Bundes „Stadt und Land“. Der Bezirksausschuss Schwabing-West, der Städtische Beraterkreis für Barrierefreies Planen und Bauen sowie der Behindertenbeirat der Stadt München haben den Plänen zugestimmt.
Ziel der „Vision Zero” ist es, Tote oder Schwerverletzte im Straßenverkehr zu vermeiden. Hierzu ist ein sicheres Verkehrssystem nötig; Wege und Verkehrsmittel sollen entsprechend gestaltet werden. Der Begriff, zu Deutsch „Vision Null”, stammt ursprünglich aus dem Bereich Arbeitsschutz.