Veröffentlicht am 25.08.2025 15:32

Großer Schaden gerade noch verhindert

Trickbetrüger lassen sich bei Schockanrufen immer neue Varianten einfallen, um Senioren in wenigen Minuten um ihr oft lebenslang angespartes Vermögen zu bringen. Ein derartiger neuartiger Schockanruf passierte kürzlich in Gilching, als ein 83-jähriger Rentner auf seinem Festnetztelefon mit unterdrückter Nummer einen Anruf von einem angeblichen Oberarzt Dr. Koch vom Klinikum Großhadern erhielt.

Der schlecht deutsch sprechende Anrufer gab an, dass der Sohn des Rentners eine schwere Krebserkrankung habe und ihm nur durch eine sofortige Verabreichung eines 120.000 Euro teuren Medikamentes das Leben gerettet werden könne. Der 83-Jährige glaubte die Geschichte und gab an, dass er keine größere Bargeldsumme besitzen würde, aber dafür Gold- und Silbermünzen in ungefähren Wert des Medikamentes habe. Daraufhin legte der angebliche Oberarzt auf und kurz darauf rief eine zweite weibliche unbekannte Täterin an, welche sich als Fr. Krause vom Klinikum ausgab. Diese sprach Hochdeutsch ohne Akzent. Der Rentner erhielt von der Frau die Anweisung sofort zum Klinikum Großhadern in den ersten Stock zu einem bestimmten Zimmer zu kommen, in welchem sein Sohn liegen würde. Der Gilchinger fuhr mit seinem Pkw sofort zum Klinikum. Nachdem er aus früheren Krankenhausbesuchen einen Nebeneingang kannte, begab er sich über diesen in die Klinik. Dort verlief er sich, wurde von einer Krankenschwester angesprochen und erzählte den Vorgang. Die Krankenschwester konnte einen Patienten mit dem besagten Namen nicht finden, sie konnte jedoch eine Rufnummer der Ehefrau des angeblichen kranken Sohnes ausfindig machen und diese auch erreichen. Hierdurch fiel der Schwindel sofort auf. Nur dem glücklichen Umstand, dass der Gilchinger Rentner nicht das richtige Stockwerk in der Klinik gefunden hatte, ist es zu verdanken, dass er nicht auf den oder die mutmaßliche Abholer/in getroffen ist und somit seine Gold- und Silbermünzen gar nicht übergeben konnte. Denn die besagten Münzen hatte er in einer separaten Tasche dabei und bis zuletzt die ihm erzählte Legende des Krebsmedikaments für seinen Sohn geglaubt.
Der Sohn, der in Franken beheimatet ist, begab sich nach dem Bekanntwerden des versuchten Trickbetrugs zeitnah zu seinem Vater nach Gilching und unterstützte ihn bei der Anzeigenerstattung beider PI Gauting. Diese gibt noch folgende Tipps: „Lassen Sie sich nie von einem Anrufer dazu bringen unter Zeitdruck hohe Bargeldsummen oder Schmuck mit hohem Wert in ihrer Wohnung auf die Schnelle zusammenzusuchen und diese Wertgegenstände anschließend an einem festgelegten Ort zeitnah für eine Kaution von einem Angehörigen dann an eine fremde Person zu übergeben.” Empfehlenswert sei es zudem für Senioren bei allen Anrufen, die mit unterdrückter Nummer erfolgen, das Gespräch gar nicht anzunehmen

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