Veröffentlicht am 25.06.2025 12:11

Kontinent in Bewegung


Von red

Welche Faktoren beeinflussten die nach 1945 anhaltende Zwangsmigration? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen deutschen und ausländischen Flüchtlingen, die in den besetzten Zonen Deutschlands Zuflucht suchten? Um diese und weitere Fragen dreht sich die Tagung „Kontinent in Bewegung: Zwangsmigrationnach 1945” der Akademie für Politische Bildung am 4. und 5. Juli. Häufig wird angenommen, dass mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs auch die damit verbundene Zwangsmigration endete. Dem war jedoch nicht so – im Jahr 1946 erreichte sie hingegen sogar einen Höhepunkt. Wer Zwangsmigration nach 1945 betrachtet, muss die Vorgeschichte von Flucht und Vertreibung mit einbeziehen. Im Fokus steht die Erinnerung an deutsche und ausländische Flüchtlinge und Vertriebene sowie die Frage, wie sich die Integration dieser Menschen in der Bundesrepublik und in der DDR gestaltete.

Zwangsmigration nachdem Zweiten Weltkrieg

Michael Schwartz vom Institut für Zeitgeschichte stellt den Zusammenhang zwischen NS-Verbrechen und ethnischen Säuberungen in den Jahren 1939 bis 1946 dar. Raymond M. Douglas von der Colgate University, New York, spricht über Zwangsmigration und sexuelle Gewalt. Michael Mayer von der Akademie für Politische Bildung gibt einen Überblick über das Asylrecht für ausländische und deutsche Flüchtlinge, während Arne Hoffrichter vom Niedersächsischen Landesarchiv auf die Grundlagen der Notaufnahmeverfahren für Flüchtlinge aus der SBZ/DDR eingeht.

Erinnerung an Flucht und Vertreibung

Alina Laura Just von der Forschungsstelle für Zeitgeschichte spricht über die Erinnerung an Flucht und Vertreibung in den deutschen Gesellschaften von 1945 bis heute. Jan Ruhkopf von der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus beleuchtet die Integration von Flüchtlingenund Vertriebenen in Westdeutschland. Einen Überblick über die Integration von Vertriebenen in der SBZ/DDR gibt Stefan Donth von der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.

Alle Infos

Die Akademie für Politische Bildung lädt am 4. und 5. Juli zur Tagung „Kontinent in Bewegung: Zwangsmigration nach 1945” nach Tutzing am Starnberger See ein. Anmeldung und Programm sind online verfügbar: www.apb-tutzing.de/p/27-2-25. Die Tagungsgebühr beträgt mit Übernachtung und Verpflegung 85 Euro (ermäßigt 50 Euro).

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