Veröffentlicht am 13.10.2025 21:57

Der Verein Frau-Kunst-Politik feierte 20-jähriges Jubiläum

Seit 20 Jahren in die Gesellschaft hineinwirken: Vorstandsvorsitzende Corina Toledo (Vierte von links) und ihre Mitstreiterinnen von Frau-Kunst-Politik e.V. (Foto: FKP)
Seit 20 Jahren in die Gesellschaft hineinwirken: Vorstandsvorsitzende Corina Toledo (Vierte von links) und ihre Mitstreiterinnen von Frau-Kunst-Politik e.V. (Foto: FKP)
Seit 20 Jahren in die Gesellschaft hineinwirken: Vorstandsvorsitzende Corina Toledo (Vierte von links) und ihre Mitstreiterinnen von Frau-Kunst-Politik e.V. (Foto: FKP)
Seit 20 Jahren in die Gesellschaft hineinwirken: Vorstandsvorsitzende Corina Toledo (Vierte von links) und ihre Mitstreiterinnen von Frau-Kunst-Politik e.V. (Foto: FKP)
Seit 20 Jahren in die Gesellschaft hineinwirken: Vorstandsvorsitzende Corina Toledo (Vierte von links) und ihre Mitstreiterinnen von Frau-Kunst-Politik e.V. (Foto: FKP)

„Wir haben in München viele Organisationen, die sich für Frauen einsetzen, denn wir wollen eine Zivilgesellschaft, die sich selbst empowert”, findet Stadträtin Julia Schmitt-Thiel. Der Verein Frau-Kunst-Politik sei indes etwas Besonderes in dieser Vielzahl, denn er sei eine Schnittstelle vieler unterschiedlicher Bereiche, sagte sie bei dessen 20-jährigem Jubiläum. „Hier geben sich Frauen gegenseitig Kraft, um sichtbarer zu werden”, unterstrich die Stadträtin. Darauf sei die Stadt stolz und unterstütze den Verein.

„Frauenfeindliche Strukturen sichtbar machen”

Kritische, brisante und aktuelle Themen aufgreifen, Diskussionen anstoßen und mit vielfältigen Ausdrucksformen in die Gesellschaft hineinwirken – das ist der Beitrag von Frau-Kunst-Politik für das Miteinander in der Stadtgesellschaft. Vorstandsvorsitzende und Vereinsgründerin Corina Toledo erinnerte an unzählige Veranstaltungen, Projekte und Kampagnen, um gegen stereotype Rollenbilder, Diskriminierung und für Gleichberechtigung, Diversität und Integration zu kämpfen.
„Wir machen frauenfeindliche Strukturen in der Gesellschaft sichtbar”, bekräftigte sie. Ihr Ziel, Frauen – insbesondere mit migrantischen Wurzeln – in ihrer Vielfalt zu stärken und sichtbarer zu machen, verfolgt sie mit Weitblick. Der Verein stärkt das Selbstbewusstsein und die Eigenständigkeit von Frauen, indem er ihnen eine Stimme gibt und ihre Talente und Potenziale sichtbar macht. „Kunst ist dabei ein fundamentales Element, um Sprachbarrieren zu überwinden”, erklärte Toledo. Sie dankte ihrem engagierten Team und allen, die sie auf diesem Weg unterstützt haben. Frau-Kunst-Politik trägt dazu bei, das Zusammenleben in der Gesellschaft positiv zu beeinflussen und ein Klima der Offenheit, des Respekts und der Wertschätzung zu fördern

„Wir müssen das Erreichte verteidigen!”

Margit Riedel, Vorsitzende des Vereins Mohr-Villa Freimann, warnte: Der Backlash hinsichtlich der Frauenrechte habe mittlerweile Europa erreicht: „Wir müssen aufpassen, dass sich nicht wieder Strukturen etablieren, in denen Frauen nicht gleichberechtigt sind!” Darauf wies auch MdL Gülseren Demirel eindringlich hin. Rechtsextremisten und inzwischen auch Konservative trauen sich, über die Rolle von Frauen Dinge zu sagen, die sie vor fünf Jahren noch nicht gewagt hätten: „Wir müssen das Erreichte verteidigen!”, rief Demirel auf. Dazu brauche es die Solidarität aller Frauen.
Der Verein Frau-Kunst-Politik öffne diesen Raum des Zusammenhaltens. Er ermögliche es Frauen mit Migrationsgeschichte, ihre Themen selbst zu setzen: „Hier lassen Frauen nicht zu, dass man über sie redet; hier reden Frauen selbst über sich!” Jede Frau bringe eine Vielzahl von Potenzial mit, so Demirel. Der Verein gebe ihnen ein Forum für differenzierte Diskussionen, in der sie vielfältige Themen einbringen können. „Migrantinnen sind keine Gäste mehr, sondern sie sind Teil dieser Gesellschaft!” fasste sie zusammen.

„Fehler erkennen und benennen”

„Manche möchten nicht, dass wir reden”, erinnerte Naciye Özsu, die sich im Verein engagiert, an den subtilen Rassismus in der Gesellschaft und die „gläserne Decke”, die es Frauen mit einer zusätzlichen Herkunft schwerer mache, eine Wohnung zu finden, Karriere zu machen oder ihre Fähigkeiten einzubringen. Es sei wichtig, solche Fehler in der Gesellschaft zu erkennen und zu benennen: „Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens und des Einmischens!” Der Verein biete einen Raum für Dialog, Teilhabe und gegenseitiges Lernen und gebe Frauen eine vollwertige Stimme. „Die lassen wir uns nicht nehmen”, bekräftigte Özsu. „Hört Frauen zu!”, rief sie auf, „das ist eine Form von Gerechtigkeit!”

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