Die Bayerische Schlösserverwaltung freut sich, in der Wilhelmskapelle des Alten Schlosses Schleißheim wieder das originale, aufwändig restaurierte Altargemälde von Peter Candid präsentieren zu können. Das im frühen 17. Jahrhundert entstandene Gemälde stellt den „Hl. Wilhelm von Malavalle, die thronende Maria mit dem Jesuskind anbetend” dar. Der flämische Maler Candid, ein bedeutender Vertreter des Spätmanierismus in Florenz und Bayern, prägte mit seinen Werken die künstlerische Entwicklung seiner Zeit und war Hofmaler unter Herzog Wilhelm V.
Ergänzt wird die Ausstattung der Kapelle durch vier Gemälde aus dem Candid-Umfeld, die erstmals seit langem öffentlich zu sehen sind. Sie stammen aus einem insgesamt dreizehnteiligen Passionszyklus und zeigen Christus vor Kajaphas sowie Geißelung, Kreuztragung und Kreuzannagelung Christi. Die Bilder befanden sich ursprünglich in der 1802 säkularisierten und in der Folge abgerissenen Münchner Franziskanerkirche. Auch die übrigen Werke des Zyklus sollen in den kommenden Jahren umfassend restauriert, erforscht und im Anschluss präsentiert werden. Der Zyklus stammt wohl von einer Werkstatt, die Peter Candid stilistisch nahestand.
Die Wilhelmskapelle kann jeden ersten Sonntag im Monat im Rahmen des Rundgangs durch das Alte Schloss besichtigt werden; ansonsten ist während des Rundgangs ein Blick von oben in die Kapelle möglich.