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Veröffentlicht am 26.08.2025 15:01

Mit Wheelmap durch den Landkreis Starnberg

Gemeinsamer Einsatz für die Wheelmap: Nicole Kerst (r.) und Petra Fontana, Behindertenbeauftragte der Landkreises Starnberg. (Foto: Landratsamt Starnberg)
Gemeinsamer Einsatz für die Wheelmap: Nicole Kerst (r.) und Petra Fontana, Behindertenbeauftragte der Landkreises Starnberg. (Foto: Landratsamt Starnberg)
Gemeinsamer Einsatz für die Wheelmap: Nicole Kerst (r.) und Petra Fontana, Behindertenbeauftragte der Landkreises Starnberg. (Foto: Landratsamt Starnberg)
Gemeinsamer Einsatz für die Wheelmap: Nicole Kerst (r.) und Petra Fontana, Behindertenbeauftragte der Landkreises Starnberg. (Foto: Landratsamt Starnberg)
Gemeinsamer Einsatz für die Wheelmap: Nicole Kerst (r.) und Petra Fontana, Behindertenbeauftragte der Landkreises Starnberg. (Foto: Landratsamt Starnberg)

Kino, Café oder Supermarkt - mit der „Wheelmap” lässt sich schon vor dem Besuch prüfen, wie barrierefrei ein Ort ist. Die digitale Karte basiert auf einer weltweiten Crowd-Plattform: Nutzerinnen und Nutzer tragen Orte ein, bewerten sie und schaffen so Orientierung für alle, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind. In Kooperation mit dem Berliner Verein Sozialhelden e.V. hat das Landratsamt eine Online-Karte für barrierefreie Orte und Angebote im Landkreis Starnberg erstellt. Sie ist auf der Homepage des Landratsamtes unter www.lk-starnberg.de/barrierefrei zu finden.
Hier können ganz leicht Orte gefunden, eingetragen und über ein Ampelsystem bewertet werden – sogar weltweit. Das Ampelsystem zeigt auf einen Blick: Grün = uneingeschränkt, Gelb = eingeschränkt, Rot = nicht zugänglich. Rund um den Globus nutzen Rollstuhlfahrer und Rollstuhlfahrerinnen Wheelmap.org als Werkzeug für ihre Tagesplanung. Aktuell sind über zwei Millionen Cafés, Bibliotheken, Schwimmbäder und viele weitere öffentlich zugängliche Orte erfasst.
Und das Beste: Jede und jeder kann mitmachen.

Mitmachen ist einfach

Fehlt ein Ort auf der Karte? Ein kurzer Fragebogen und – wenn möglich – ein Foto genügen. Schon profitieren andere von den neuen Informationen.
Nicole Kerst ist regelmäßig in Starnberg unterwegs und erfasst wie zugänglich Orte sind, um Daten von öffentlichen Gebäuden, Geschäften und Restaurants in der Wheelmap einzutragen. Sie unterstützt als Ehrenamtliche das Landratsamt beim Befüllen der Onlinekarte. Auch bei der Fortschreibung des Aktionsplans „Gemeinsam stärker” für Menschen mit Behinderung ist sie im Handlungsfeld Barrierefreiheit aktiv. Mit Notizbuch und Kamera prüft sie Eingänge, misst Durchgänge und dokumentiert vor Ort wichtige Details. „Manchmal merken Betreiber erst beim Gespräch, dass schon eine kleine Rampe, freie Handläufe oder ein breiterer Durchgang viel bewirken können”, erzählt sie. Für Kerst, die selbst auf Barrierefreiheit angewiesen ist, bedeutet das mehr als nur Technik: „Barrierefreiheit ist Selbstständigkeit und Lebensqualität - und die sollte allen offenstehen.” Wenn es knifflig wird, hilft ihre Berufserfahrung: „Herausforderungen sind für mich als ehemalige Eventmanagerin kein Hindernis, sondern der Startschuss für clevere Lösungen.”

Stimmen aus der Praxis

Ein Einzelhändler aus Starnberg berichtet: „Wir werden auf Anregung von Frau Kerst eine mobile Rampe anschaffen. Damit können auch Kundinnen und Kunden im Rollstuhl problemlos zu uns kommen. Für uns ist das keine Last, sondern ein Gewinn.” Auch Nutzerinnen und Nutzer profitieren: „Früher habe ich mich oft nicht getraut, einfach loszufahren, ohne vorher zig Anrufe zu machen”, erzählt ein Rollstuhlfahrer. „Mit der Wheelmap weiß ich sofort, ob ich reinkomme - das gibt mir Spontaneität und Freiheit zurück.”

Barrierefreiheit betrifft alle

Eine gut zugängliche Infrastruktur hilft nicht nur Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, sondern auch Seniorinnen und Senioren, Familien mit Kinderwagen oder Reisenden mit schwerem Gepäck. Petra Fontana, Behindertenbeauftragte des Landkreises Starnberg, betont: „Eine Behinderung kann jeden treffen – ob durch Unfall, Krankheit oder vorübergehende Einschränkungen. Die Wheelmap macht sichtbar, dass Barrierefreiheit allen zugutekommt. Jeder neue Eintrag macht den Landkreis Starnberg barrierefreier – und damit lebenswerter für alle.”

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