Das Bayerische Staatsgut Grub (BaySG) startet in diesem Jahr ein zukunftsweisen-des Projekt: Erstmals werden in der Münchner Schotterebene Kichererbsen und grüne Erbsen angebaut. Die beiden Leguminosen sind nicht nur eine wertvolle pflanzliche Eiweißquelle und Grundlage beliebter veganer Lebensmittel wie Hum-mus, sondern bieten auch eine nachhaltige Ergänzung für die heimische Fruchtfolge.
Das Projekt ist Teil eines Programms zur Reduktion chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel. Da es sich um bislang selten angebaute Kulturen in der Region handelt, hoffen die Initiatoren auf einen geringeren Bedarf an Pflanzenschutz. Für den langfristigen Erfolg spielt jedoch vor allem die wirtschaftliche Perspektive eine zentrale Rolle: Nur wenn sich die Kulturen für Landwirtinnen und Landwirte gewinnbringend vermarkten lassen, kann sich der Anbau dauerhaft etablieren.
Hierfür arbeitet das BaySG mit der Erzeugergemeinschaft Erding unter der Leitung von Geschäftsführer Daniel Gschlößl sowie dem Verarbeiter Müller’s Mühle zusammen. Gemeinsam wird eine lückenlose Wertschöpfungskette aufgebaut – von der Aussaat über die Aufbereitung bis hin zur zuverlässigen Abnahme. „Unser Ziel ist es, zusätzliche Wertschöpfung für die regionalen Betriebe zu schaffen. Dafür braucht es eine enge Zusammenarbeit entlang der gesamten Kette – vom Feld bis auf den Teller“, betont Gschlößl.
Mit dem Modellprojekt setzt das Staatsgut Grub ein starkes Zeichen für mehr Vielfalt im Ackerbau, nachhaltige Produktionssysteme und neue Perspektiven für die Landwirtschaft in Bayern. „Das großartige an diesem Projekt ist, dass von Anfang bis Ende alles mitgedacht wird – jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen“, so Dr. Lichti.