Wie funktioniert moderne Landwirtschaft – und welche Rolle spielen Schwalben dabei? Diesen Fragen sind Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse des Gymnasiums Kirchheim kurz vor der Ferien gemeinsam mit ihren Lehrerinnen bei einem Projekttag am Staatsgut Grub nachgegangen.
Unter der fachkundigen Führung von Wolfgang Müller erhielten die Jugendlichen und ihre Begleiterinnen einen praxisnahen Einblick in die heutigen Formen der Tierhaltung. Im Fokus standen dabei Themen wie Tierwohl, Klimaschutz und Artenschutz. Abgerundet wurde der Rundgang mit einer Verkostung regional hergestellter Joghurtprodukte direkt vor Ort. Im Anschluss legten die Schülerinnen und Schüler selbst Hand an: Unter Anleitung des Landesbunds für Vogelschutz (LBV), des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) sowie der Bayerischen Staatsgüter fertigten sie mit großem Engagement Nisthilfen für Schwalben an.
Koordiniert wurde das Projekt von der Wildlebensraumberaterin des AELF, Franziska Müller-Waldeck, die alle Beteiligten – Schule, Naturschutz und Landwirtschaft – zusammengebracht hatte. Ziel war es, den Jugendlichen zu vermitteln, warum Schwalbennistkästen nicht nur in Ställen sinnvoll, sondern für Artenvielfalt und Landwirtschaft gleichermaßen unverzichtbar sind. Die fertigen Niststationen sollen künftig auf Flächen der Bayerischen Staatsgüter aufgestellt werden. „Ich war überrascht, wie modern und sauber Landwirtschaft heute ist”, resümierte eine Schülerin nach dem Rundgang durch die Stallanlagen.
Schwalben sind nicht nur beliebte Frühlingsboten – sie erfüllen auch eine wichtige ökologische Funktion: Ein Schwalbenpaar vertilgt täglich mehrere tausend Fluginsekten, darunter viele landwirtschaftliche Schädlinge. Durch den Rückgang geeigneter Nistplätze sind ihre Bestände allerdings gefährdet. Doch schon mit einfachen Mitteln lassen sich Nisthilfen für diese wichtigen Gebäudebrüter schaffen.
Für die Jugendlichen aus Kirchheim war es weit mehr als ein Schulausflug - nämlich ein lebendiger Einblick in nachhaltige Landwirtschaft und aktiven Artenschutz. „Das Engagement der jungen Generation zeigt: Landwirtschaft und Artenschutz sind keine Gegensätze, sondern können sinnvoll zusammenwirken”, betont Fabian Lichti, Leiter des Staatsguts Grub.