Gioachino Rossini inszenierte seinen Figaro in „Der Barbier von Sevilla“ als einen Tausendsassa, ohne den nichts ging. Die Oper – uraufgeführt in 1816 – ist ein Feuerwerk von mitreißender Musik zu Themen wie Liebe, Eifersucht und Rivalität und gehört zum Repertoire jedes Opernhauses. Auch in Münchens kleinstem Opernhaus war die Oper in der Saison 1998/99 schon zu hören. Jetzt bringen Regisseur Florian Hackspiel und der musikalische Leiter Andreas P. Heinzmann den Barbier wieder nach Pasing.
Diesmal heißt Figaro Figarossini, betreibt das Gasthaus „Zum Schwan von Pesaro“, in dem die Zuschauer sitzen, und lässt seine Puppen, die anderen Sänger, nach seiner Pfeife tanzen. Dumm nur, dass die Puppen ihr Eigenleben entwickeln und ihren Kopf durchsetzen wollen. Denn der Schritt von der Puppe zum Menschen wird auf der Bühne sichtbar. Mehr sei hier nicht verraten.
Die zauberhafte Inszenierung in der Pasinger Fabrik von Hackspiel und Heinzmann überspielt meisterhaft das schmale Budget, mit dem die Pasinger Fabrik diesmal auskommen muss. Aufgrund dessen besteht das Orchester diesmal nur aus acht Mitgliedern, nämlich aus fünf Streichern, einer Flöte und Schlagwerk. Und die übrige Opernausstattung musste mit Streichungen auskommen.
Auf der Bühne ist davon nichts zu spüren. „Rossinis Werk ist eine absolute Sommer-Gute-Laune-Musik in hellen Tönen, wirklich großer Bahnhof“, sagte Heinzmann und freute sich über die „sehr beglückende Auswahl“ an Künstlern. „Alle hängen sich sehr ins Zeug und sind engagiert dabei“, ergänzte Hackspiel, der zum ersten Mal mit der Pasinger Fabrik zusammenarbeitet. „Die Zusammenarbeit macht enorm Spaß. Wir freuen uns auf das Opernspektakel!“