In seiner Vollversammlung Anfang Oktober hat der Stadtrat den Stadtwerken (SWM) die Mittel für die Sanierung des Olympia-Zeltdaches freigegeben. Das genehmigte Projektvolumen beträgt 298,4 Millionen Euro und ist damit das größte Projekt der Modernisierungsmaßnahmen im Olympiapark.
Bürgermeisterin Verena Dietl sagt dazu: „Ich freue mich, dass auch der Stadtrat der umfassenden Sanierung des Olympia-Zeltdachs zugestimmt hat. Das Zeltdach ist eines der ikonischen Wahrzeichen unserer Stadt. Es ist weltweit ein Markenzeichen für München und ich bin froh, dass man sich für die Olympischen Spiele 1972 für solch eine mutige, zeitlose und rundum beeindruckende Dachkonstruktion entschieden hat. Diesen Mut und diese Weitsicht möchten wir gerne fortführen, indem wir die Zukunft des Parks als Veranstaltungsstätte für die kommenden Jahrzehnte sichern sowie ebenso unser Olympisches Erbe erhalten, pflegen und uns mit dem Juwel – das der gesamte Münchner Olympiapark ist – erneut auf den Weg machen, das Olympische Feuer wieder in unsere Stadt zu holen.“
Stefan Summerer, Projektauftraggeber bei den SWM, erklärt: „Das Zeltdach steht unter Denkmalschutz. Die Modernisierung umfasst die Tragkonstruktion, das Seilnetz und das Plexiglas. Für die einzelnen Elemente haben die SWM zustandsgerechte Sanierungskonzepte erarbeitet: Bei der Seil- und Tragkonstruktion steht der Substanzerhalt an oberster Stelle. Die ikonische transparente Plexiglasdachhaut mit einer Fläche von rund 78.700 Quadratmetern wird aus Gründen der Tragsicherheit komplett erneuert, ebenso wie die Flutlichtmasten. Teile der Beton-konstruktion und ihrer Verankerung werden instandgesetzt, der Kor-rosionsschutz der gesamten Seiltragkonstruktion generalsaniert.“
Die Planungen der SWM sind bereits weit fortgeschritten. Nach der nun erfolgten Mittelfreigabe können die Arbeiten ab Mitte 2026 starten und dauern bis voraussichtlich Ende 2029. Los geht es mit dem Dachbereich über dem Olympiastadion, dann folgt das Zwischendach zwischen Stadion und Halle, anschließend das Dach über der Olympiahalle und dann der Olympiaschwimmhalle. Die Arbeiten der Zeltdachsanierung haben nach aktueller Planung keine zusätzlich merklichen Auswirkungen auf den Betrieb im Olympiapark. Das Stadiondach wird saniert, während das Stadiongebäude für die Instandsetzung ohnehin gesperrt ist. Die Sanierung der Dächer von Olympiahalle und Olympiaschwimmhalle erfolgt geplant bei laufendem Betrieb.
Eigentlich war nach den damaligen Planungen vorgesehen, das Zeltdach nach den Olympischen Spielen abzubauen. Das Echo der Weltpresse, die hier den Charakter der „leichten Spiele“ am besten widergespiegelt sah, verhinderte eine Demontage. Ende der 1990er Jahre wurde das Zeltdach bereits einmal generalsaniert, die Plexiglasplatten wurden das erste Mal ausgetauscht. Nun steht erneut eine Grundsanierung an, um die Konstruktion mit ihrem lichtdurchlässigen Eindruck von 1972 für die Zukunft zu erhalten.
Rund 12.400 Meter Hauptseile werden gereinigt und anschließend der Korrosionsschutz erneuert. Circa 15.700 Seil- und Verbindungsklemmen werden in einem Spezialverfahren entschichtet, neu abgedichtet und neu beschichtet.
Rund 78.700 Quadratmeter Plexiglasplatten werden vollständig ausgetauscht.
Circa 157.000 Gummi-Metall-Puffer (dienen der Befestigung der Plexiglasplatten) werden ersetzt.
Rund 140 Kilometer Aluminium-Randklemmprofile (diese ermöglichen die Verbindung zwischen Acrylglasplatten und Fugenband, so dass eine geschlossene Dachfläche entsteht) werden ausgetauscht.