Tauschschränke in Bogenhausen und Unterföhring


Von Benjamin Schuldt
Ein Vorreiter in Bogenhausen: Den Umsonstschrank bei der Nazarethkirche (Ecke Barbarossastraße/Hörselbergstraße) gibt es seit fast fünfeinhalb Jahren. (Archivbild: bas)
Ein Vorreiter in Bogenhausen: Den Umsonstschrank bei der Nazarethkirche (Ecke Barbarossastraße/Hörselbergstraße) gibt es seit fast fünfeinhalb Jahren. (Archivbild: bas)
Ein Vorreiter in Bogenhausen: Den Umsonstschrank bei der Nazarethkirche (Ecke Barbarossastraße/Hörselbergstraße) gibt es seit fast fünfeinhalb Jahren. (Archivbild: bas)
Ein Vorreiter in Bogenhausen: Den Umsonstschrank bei der Nazarethkirche (Ecke Barbarossastraße/Hörselbergstraße) gibt es seit fast fünfeinhalb Jahren. (Archivbild: bas)
Ein Vorreiter in Bogenhausen: Den Umsonstschrank bei der Nazarethkirche (Ecke Barbarossastraße/Hörselbergstraße) gibt es seit fast fünfeinhalb Jahren. (Archivbild: bas)

Bücher, Alltagsgegenstände oder sogar Lebensmittel, die nicht mehr benötigt werden, schnell, unkompliziert und kostenlos an andere weitergeben - das ist mit öffentlichen Tauschschränken möglich. Die inzwischen weitverbreiteten Schränke helfen dabei, nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt zu schonen - und oft werden sie zum beliebten Treffpunkt.

In Bogenhausen, an der Ecke Barbarossastraße/Hörselbergstraße, bei der evangelisch-lutherischen Nazarethkirche, steht seit nunmehr fast fünfeinhalb Jahren ein besonderes Möbelstück: ein „Umsonstschrank”, an dem jederzeit gebrauchte Gegenstände abgelegt und entnommen werden können - von Büchern über Geschirr und Deko bis zu Bettwäsche oder Kuscheltieren.

Der Schrank befindet sich auf dem Grundstück der Nazarethkirche und ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem nazareth projekt der Kirchengemeinde. Dahinter steht die „Initiativgruppe Umsonstschrank Bogenhausen”, die bei der Errichtung von Pfarrer Markus Rhinow unterstützt worden ist. Der Stellplatz auf dem Kirchengrundstück wurde seinerzeit aufwändig umgestaltet, die Pfarrei beteiligte sich an den Kosten für die Pflasterarbeiten. Eröffnet wurde der Umsonstschrank im Februar 2020, also „kurz vor Corona” - und als die Pandemie abflaute, wurde der Ort schnell zu einem Treffpunkt für die Nachbarn.

„Foodsharing” im Prinz-Eugen-Park

Reine Bücherschränke gibt es im Stadtbezirk Bogenhausen am Cosimabad (Cosimastraße 5) sowie gleich mehrere im Prinz-Eugen-Park, am Durchgang zwischen Cosimastraße und Ruth-Drexel-Straße. Nur ein paar Schritte weiter findet man am Maria-Nindl-Platz ein ganz besonderes Exemplar eines Tauschschranks - ein Foodsharing-Regal, in dem Lebensmittel abgelegt und entnommen werden können. Erwünscht sind Lebensmittel aller Art, sofern sie nicht gekühlt werden müssen: Brot, Obst, Gemüse, Nudeln, Reis, Konserven, Süßigkeiten und so weiter. Das Mindesthaltbarkeitsdatum kann bereits erreicht sein, sofern die Dinge augenscheinlich noch genießbar sind. Die Initiative hierfür kam von einer engagierten Anwohnerin, die etwas gegen die zunehmende Verschwendung von Lebensmitteln tun wollte. Eine Schreinerin baute das Regal aus witterungsbeständigem Holz, das im April 2023 eröffnet worden ist. Weitere Foodsharing-Projekt in München und Umgebung finden sich online unter foodsharing.de/karte

Zwei Tauschschränke am Bahnhof Unterföhring

In Unterföhring stehen der Bücherschrank und der Kreislaufschrank für andere Gegenstände gleich nebeneinander - direkt am S-Bahnhof, auf dem Vorplatz von Volkshochschule und Musikschule. Rund eine Tonne schwer ist der Bücherschrank, der ein Fassungsvermögen von bis zu 450 Büchern aufweist. Er ist TÜV-geprüft, witterungsbeständig und sorgt durch gezielte Luftzirkulation dafür, dass die Bücher trocken bleiben und nicht anfangen zu schimmeln. Eröffnet worden ist der Schrank im Februar 2022. Die Initiative dafür war von einer Unterföhringer Buchhändlerin ausgegangen.

Im November 2024 erhielt der Unterföhringer Bücherschrank dann noch einen Cousin für weiterzugebende Gegenstände aller Art: Der Bauhof der Gemeinde stellte den 2,40 Meter langen, zwei Meter hohen und 62 Zentimeter tiefen, massiven Tauschschrank aus Aluminium und bruchfestem Sicherheitsglas gleich daneben auf. Selbstschließende Türen verhindern, dass die auf die weißen Dekoböden gelegten Gegenstände nass werden. Ein effizientes Lüftungssystem wirkt dem Beschlagen der Scheiben von innen entgegen.

Schrankpaten sind ehrenamtlich tätig

Um die Bücher- und Tauschschränke kümmern sich in Bogenhausen wie in Unterföhring sogenannte Schrankpaten. Die Ehrenamtlichen sorgen dafür, dass die Schränke nicht zum Müllplatz verkommen, stets ordentlich und übersichtlich bleiben sowie darum, dass unerwünschte Dinge wie pornographische oder gewaltverherrlichende Literatur schnell wieder aus den Regalen verschwinden.

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