710 Kröten, zwei Frösche, drei Molche: so viele Amphibien wurden in diesem Frühling in Alling gerettet. Im Jahr 2024 waren es noch rund 1.200 Tiere. Diese geringeren Zahlen sind jetzt die Auswirkungen der trockenen Sommer 2022 und 2023.
Warum weniger Kröten? „Die Tiere brauchen drei bis fünf Jahre bis sie geschlechtsreif sind und wandern. Daher wirken sich Extrem-Ereignisse noch ein paar Jahre lang auf die Zahlen aus”, erklärt Sandra Pfleghar, Leiterin der Allinger Amphibienschutzaktion. Und genau das belegen die Aufzeichnungen der Amphibienschützer: Direkt auf die trockenen Sommer folgen also rückläufige Zahlen und sehr schlecht genährte Tiere.
Die Rückschau auf 2024 zeigt: deutlich weniger Tiere wurden dokumentiert. Die Wanderung hatte allerdings auch sehr früh, bereits Mitte Februar, begonnen. Darauf waren die Krötenretter nicht vorbereitet. Etliche der Tiere wurden schon überfahren, bevor die Aktion begann und flossen so nicht in die Dokumentation ein.
In diesem Frühling sind die Zahlen nochmals auf dem Niveau von 2024. Aber im Unterschied zum vergangenen Jahr sind die Tiere gut genährt und kräftig. Das liegt für Sandra Pfleghar buchstäblich „auf der Hand”: Unterstützt von vielen treuen Helfern, leitet sie die Aktion schon seit Jahren und hatte schon viele Kröten, Frösche oder Molche auf ihren Handflächen sitzen.
„Erdkröten sind gegenüber Umweltgiften unempfindlicher als viele andere Amphiben. Straßentod bzw. Zerstörung der Lebensräume und Laichgewässer sind eher der Grund für das Aussterben von Populationen”, sagt sie.
Während der nächtlichen Sperre Am Weinberg gab es in diesem Frühling schon in der ersten wärmeren Regennacht einen bunten Reigen aus Erdkröten, verschiedenen Froscharten und Molcharten. „Ein sehr wertvoller, schöner Bestand, der sich hier im Allinger Obermoos einfindet”, freut sie sich.
Bürgermeister Stefan Joachimsthaler trifft sich jedes Jahr mit Sandra Pfleghar, um zu erfahren, wie die Amphibienschutzaktion gelaufen ist. „Die Amphibienrettung ist ein vorbildliches Engagement für den Naturschutz, das höchste Anerkennung verdient”, lobte er.